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Wähl Liebe! Queere Community kämpft für Rechte vor der Wahl!

Im Vorfeld der Bundestagswahl am 23. Februar 2025 initiierten CSD-Vereine sowie der CSD Deutschland e.V. die Kampagne „Wähl Liebe“. Diese Bewegung zielt darauf ab, die Rechte der queeren Community in Deutschland zu sensibilisieren und zu stärken. Die Kampagne wird in mehr als 50 Städten unterstützt, was auf eine breite gesellschaftliche Mobilisierung hinweist.

In Nürnberg fanden am heutigen 15. Februar 2025 Demonstrationen statt, bei denen Mitglieder der queeren Szene für ihre Rechte eintraten. Bastian Brauwer vom CSD Nürnberg e.V. hob hervor, dass es wichtig sei, demokratische Parteien zu wählen, die für Vielfalt, Toleranz und Gleichberechtigung eintreten. Diese Forderung ist besonders relevant angesichts der zunehmenden Verunsicherung und der rauer gewordenen gesellschaftlichen Töne, wie Berichte von Nadine Anger, einem Mitglied des CSD, verdeutlichen. Klienten berichten von Übergriffen, die zu psychischen Belastungen führen.

Demonstrationen und Forderungen

Die Demonstrierenden berichteten von alltäglichen Beleidigungen und physischen Angriffen, die queere Geflüchtete in Nürnberg erleben mussten. Ein Betroffener, Berk Caylak, der aus der Türkei geflüchtet ist, erzählte von einem Angriff auf ihn und seinen Partner in der Innenstadt. Ähnliche Erfahrungen äußerten Eric Sulbaran und Guillermo Castillo aus Venezuela, die sich über ihre Sicherheit in Deutschland sorgten.

Die Kampagne „Wähl Liebe“ wird von den Organisatoren auch genutzt, um klare Forderungen an die künftige Bundesregierung zu formulieren: Neben dem Schutz queerer Menschen durch das Grundgesetz stehen finanzielle Absicherungen queerer Strukturen sowie ein konsequentes Vorgehen gegen Hasskriminalität und Hatespeech auf der Agenda. In der Öffentlichkeit wurde zudem Kritik an der AfD laut, die Gelder für queere Institutionen streichen wolle. Die Kampagne stellt somit einen wichtigen Schritt dar, um Aufmerksamkeit auf die Positionen der politischen Parteien zu queeren Themen und zum Schutz der Demokratie zu lenken.

Wie weitere Berichte zeigen, betont Kai Bölle, Vorstandsmitglied des CSD Deutschland e.V., die Bedeutung von Vielfalt und Diversität in der Demokratie. Die Kampagne soll auch einen positiven Mobilisierungseffekt haben: „Es ist fünf vor zwölf“, und der Zusammenhalt sowie die Selbstbestimmung innerhalb der Community sind zentrale Motive.

Für heute sind landesweit rund 25 Demonstrationen geplant, die um 11:55 Uhr beginnen. Die Kampagne wird ebenfalls über Social Media-Kanäle wie Instagram unter @waehl_liebe beworben, und auf waehl-liebe.de sind Informationen über die Positionen der Parteien zu queeren Themen einsehbar. In den vergangenen Jahren nahmen über drei Millionen Menschen an mehr als 150 CSD-Demonstrationen teil, was die Reichweite und Relevanz der queeren Bewegung in Deutschland unterstreicht.