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Die geplante Hackschnitzelanlage im Tuttlinger Stadtteil Hasenholz nimmt Gestalt an. Aktuell wurde der Baufortschritt mit dem Aufsetzen von neun Holzbinder auf die Betonkonstruktion vorangetrieben. Die Fertigstellung des Gebäudes, das auf dem Gelände einer ehemaligen Erddeponie errichtet wird, ist bis zum Frühjahr dieses Jahres vorgesehen. Die Baukosten belaufen sich auf rund 1,5 Millionen Euro.
Die neue Anlage wird eine Lagerhalle sowie einen befestigten Platz für Lager- und Verladeflächen umfassen. Im Endausbau wird die Halle eine Breite von etwa 70 Metern und eine Tiefe von 25 Metern erreichen. Ein wesentliches Ziel der Hackschnitzelanlage ist es, jährlich rund 5000 Kubikmeter Hackschnitzel zu trocknen. Die Hackschnitzel werden aus Waldresthölzern und rotfaulen Fichtenabschnitten gewonnen. Der Großteil des Restholzes wird direkt im Wald mit mobilen Häckslern zerkleinert.
Technische Details und Vorteile
Die Trocknung der Hackschnitzel erfolgt durch Warmluft aus einem Solar-Luftkollektor, dessen Gebläse mithilfe von Solarstrom aus einer eigenen Photovoltaikanlage betrieben wird. Diese innovative Trocknungstechnik bietet den Vorteil einer längeren Lagerfähigkeit und kann die Energieausbeute um bis zu 20 Prozent erhöhen.
Das Projekt verfolgt zudem klimafreundliche Ziele, indem es zur Eindämmung der Massenvermehrung des Borkenkäfers beiträgt. Die verarbeiteten Hackschnitzel sollen hauptsächlich in den Heizkraftwerken der Stadtwerke Tuttlingen (SWT) verbrannt werden, wodurch ein großer Teil des Bedarfs für die Holzkraftwerke im Wärmenetz vor Ort erzeugt werden kann. Laut Profi.de ist ein hochwertiger, trockener Brennstoff eine grundlegende Voraussetzung für den Betrieb von Holzhackschnitzelfeuerungen. Bei der Umstellung von Ölheizungen auf Hackschnitzelfeuerungen können Zuschüsse von bis zu 45 Prozent der Investitionskosten beantragt werden.