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Internationale Automobilhersteller wie VW und Stellantis (Opel) sehen sich aktuell einem erheblichen Druck gegenüber. Die Werke befinden sich in Baunatal bei Kassel und in Rüsselsheim. In diesem Kontext hat Hessens Wirtschaftsminister Kaweh Mansoori (SPD) die Bedeutung der Senkung von Energiekosten hervorgehoben, um die Autoindustrie in der Region zu unterstützen. Er betonte, dass die Einflussmöglichkeiten des Bundeslandes zwar nicht überbewertet, jedoch auch nicht unterschätzt werden sollten.
Ein zentraler Hebel zur Unterstützung der Automobilbranche ist laut Mansoori der Ausbau von Stromautobahnen. Die Koalition hat sich dafür entschieden, keinen gesetzlichen Vorrang für Erdkabel einzuführen, da diese schätzungsweise 15% teurer sind als Freileitungen. Für den Ausbau dieser Projekte in Deutschland werden die Gesamtkosten auf rund 30 Milliarden Euro geschätzt. Diese Mehrkosten könnten gegebenenfalls auf Unternehmen und Verbraucher umgelegt werden.
Entwicklungen in der Automobilindustrie
Franfurter Rundschau berichtete, dass das Opel-Werk in Rüsselsheim auf einen Ein-Schicht-Betrieb umgestellt hat. Zudem hatte das VW-Werk Kassel zuvor die Beschäftigungssicherung gekündigt, wobei betriebsbedingte Kündigungen bis 2023 ausgeschlossen wurden. Hessen setzt auf vielversprechende Zukunftstechnologien zur Unterstützung der Automobilbranche.
Ein Beispiel dafür ist das Unternehmen „Focused Energy“ aus Darmstadt, das an marktreifer Fusionsenergie arbeitet. Diese Technologie könnte dazu beitragen, die Energieversorgung zu verbessern und die Unabhängigkeit von Energieimporten zu stärken. Zudem produziert das Unternehmen Vulcan Energy in Karlsruhe Lithiumhydroxid für Batterien von E-Autos, das aus Thermalwasser des Oberrheingrabens gewonnen wird. Die Weiterverarbeitung des Lithiumhydroxids erfolgt in Frankfurt-Höchst, wobei das Ziel eine konkurrenzfähige Herstellung von Grundstoffen für die Produktion deutscher Batterien ist, wie auch Allgäuer Zeitung berichtete.