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In der Region der Vulkaninsel Santorini kommt es derzeit zu einer beispiellosen Erdbebenserie, die von griechischem Regierungschef Kyriakos Mitsotakis als „ein noch nie dagewesenes Phänomen“ bezeichnet wurde. Diese Einschätzung bezieht sich auf die fortlaufenden seismischen Aktivität, die sowohl Santorini als auch benachbarte Inseln wie Ios, Anafi und Amorgos betrifft. Wissenschaftler überwachen die Lage und wertschätzen die Daten kontinuierlich, können jedoch zum aktuellen Zeitpunkt keine konkrete Einschätzung der Entwicklung abgeben.
Die Behörden haben den Notstand ausgerufen und Maßnahmen zum Schutz der Bevölkerung eingeleitet. Schulen auf den betroffenen Inseln bleiben bis mindestens 21. Februar geschlossen. Mitsotakis appelliert an die Bewohner, Sicherheitsrichtlinien zu befolgen und Menschenansammlungen in geschlossenen Räumen zu vermeiden. Des Weiteren sollen keine verlassenen und instabilen Gebäude betreten werden. Am 10. Februar wurde das stärkste Beben mit einer Magnitude von 5,3 registriert, ohne dass dabei Schäden gemeldet wurden.
Aktuelle seismische Aktivität
Insgesamt wurden in den letzten zwei Wochen mehr als 2300 Erdbeben registriert, viele davon mit einer Magnitude über 4. Die Häufung der Beben ist in der seismisch aktiven Ägäis ungewöhnlich. Experten warnen vor der Möglichkeit eines Hauptbebens der Stärke 6 oder mehr, das erhebliche Schäden und möglicherweise Tsunamis verursachen könnte. Ein kontinuierlicher Tremor in der Region wurde am 15. Februar festgestellt.
Trotz der besorgniserregenden Situation sehen viele Wissenschaftler die vulkanische Aktivität nicht als unmittelbares Risiko. Die Gefahr von Tsunamis, die durch Erdbeben oder vulkanische Ausbrüche ausgelöst werden könnten, wird jedoch als realistisch eingeschätzt. Ein Gezeitenmesser wurde zur Früherkennung von Tsunamis an der Nordostküste von Santorini installiert. Der Notstand, der am 6. Februar ausgerufen wurde, zielt darauf ab, Ressourcen für Evakuierungen und Aufräumarbeiten bereitzustellen. Es besteht Unsicherheit darüber, ob die aktuelle Erdbebenserie ein Vorbote für ein stärkeres Beben oder eine Eruption sein könnte.
Die Situation auf Santorini bleibt angespannt, da sich das Aufsteigen von flüssigem Magma im Untergrund vermuten lässt. Die meisten Bewohner haben die Inseln verlassen, während Verbliebene das eindringliche Dröhnen des aufsteigenden Magmas verspüren. Seismologen bezeichnen das Phänomen als „harmonisches Dauerbeben“, wobei die meisten Erdbeben eine Magnitude zwischen 3 und 5,3 aufweisen, die ohne direkte Gefahr, jedoch mit erheblicher Verunsicherung in der Bevölkerung einhergehen.
Für weitere Informationen zu den Entwicklungen auf Santorini siehe [Radio Hochstift](https://www.radiohochstift.de/nachrichten/paderborn-hoexter/detailansicht/athensantorini-regierungschef-zu-santorini-noch-nie-dagewesenes-phaenomen.html) und [Ingenieur.de](https://www.ingenieur.de/technik/fachbereiche/umwelt/erdbebenserie-auf-santorini-was-steckt-dahinter/).