Havelland

Proteste in Wustermark: Wiederinbetriebnahme der Sondermülldeponie?

In Wustermark wird gegen die mögliche Wiederinbetriebnahme der Sondermülldeponie Röthehof in Nauen protestiert. Die Deponie, an der gefährliche Stoffe gelagert werden sollen, sorgt für erhebliche Bedenken in der Nachbargemeinde, die ein Verkehrschaos befürchtet. Um die Thematik zu diskutieren, wird am 24. Februar eine öffentliche Sondersitzung des Ortsbeirats Markee stattfinden, bei der die Märkische Entsorgungsanlagen-Betriebsgesellschaft (MEAB) anwesend sein wird, wie MAZ Online berichtete.

Die MEAB plant die Reaktivierung der stillgelegten Sonderabfalldeponie Röthehof. Diese wurde ursprünglich in den 1920er Jahren genutzt, um Berliner Altaschen zu entsorgen. Die Ablagerung von Sonderabfällen wurde seit Ende der 70er Jahre in gedichteten Becken durchgeführt und wurde 2005 eingestellt, weil die notwendigen Abdichtungen fehlten und die gesetzlichen Anforderungen höher wurden, wie Euwid Recycling anmerkte.

Pläne zur Erweiterung der Deponie

Die MEAB plant die Ablagerung von insgesamt 1,6 Millionen Tonnen DK-III-Abfällen über einen Zeitraum von 23 bis 32 Jahren. Dazu wird ein Teilbereich des Altstandorts ertüchtigt und erweitert, um eine zusätzliche Ablagerungskapazität von ca. 1,24 Millionen Kubikmetern zu schaffen. Die jährliche Einlagerungsmenge wird auf 50.000 bis 70.000 Tonnen geschätzt. Dies könnte besonders wichtig sein, da im Raum Berlin-Brandenburg jährlich etwa 100.000 Tonnen gefährliche Abfälle zur Beseitigung anfallen, wie die MEAB in ihrem Plan erläutert.

Die geplante Erweiterung der Deponie Röthehof zielt darauf ab, die Länder Berlin und Brandenburg von der Entsorgungsabhängigkeit anderer Bundesländer unabhängig zu machen. Das Deponiegelände hat eine Gesamtfläche von rund 24 Hektar, wovon ca. 12 Hektar als Ablagerungsfläche nutzbar sind. Die Antragsunterlagen für die Wiederinbetriebnahme sind bereits öffentlich ausgelegt, die Einwendungsfrist endet am 5. März.