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Mit dem Einsetzen milder Temperaturen und Regen hat die jährliche Amphibienwanderung in verschiedenen Regionen begonnen. Besonders im Enzkreis und im Landkreis Landsberg am Lech sind wichtige Maßnahmen zum Schutz der wandernden Tiere ergriffen worden.
Im Enzkreis wandern Amphibien bevorzugt nachts und bei feuchter Witterung zu ihren Laichgewässern. Um die Tiere beim Überqueren von Straßen zu schützen, haben engagierte Helfer Schutzzäune aufgebaut. Die entsprechenden Behörden haben Geschwindigkeitsbegrenzungen für die Sammelstrecken zwischen 19 Uhr und 8 Uhr erlassen. Betroffene Verbindungsstraßen, die für den Fahrzeugverkehr gesperrt werden könnten, sind unter anderem:
- K 4568: von Ellmendingen nach Nöttingen
- L 1131: von Bilfingen nach Steindie, am Maulbronner Roßweiher Richtung Zaisersweiher
- K 4517: Kreisstraße zwischen Maulbronn und Freudenstein
- Strecke zwischen Dietlingen und Gräfenhausen
- Glasbronnenstraße zwischen Wurmberg und Neubärental
- Strecke von Neuhausen ins Monbachtal
Aktive Unterstützung kommt von Naturschutzverbänden, Jägern, Anglern, kirchlicher Jugend und Einzelpersonen. Die Gemeinden und Straßenmeistereien helfen dabei, Zäune zu errichten, Hinweisschilder anzubringen und Umleitungen zu erstellen. Jährlich werden so bis zu 35.000 Amphibien im Enzkreis vor dem Verkehrstod bewahrt. Interessierte Helfer sind herzlich willkommen und können sich per E-Mail an das Amt für Baurecht, Naturschutz und Bevölkerungsschutz des Enzkreises wenden, wie PZ-News berichtete.
Schutzmaßnahmen im Landkreis Landsberg am Lech
Im Landkreis Landsberg am Lech hat die Amphibienwanderung ebenfalls bereits begonnen. Die untere Naturschutzbehörde bittet Verkehrsteilnehmer um erhöhte Wachsamkeit, da die Tiere häufig Straßen überqueren müssen. Frösche, Molche und Kröten wandern bei nächtlichen Temperaturen ab etwa 6 Grad Celsius. Schutzmaßnahmen sind besonders wichtig, denn bei einer Verkehrsdichte von 60 Autos pro Stunde werden 90 Prozent der wandernden Erdkröten überfahren.
Zusätzlich zu den Schutzzäunen, die in Zusammenarbeit mit ehrenamtlichen Helfern und dem Landesbund für Vogel- und Naturschutz e.V. aufgebaut werden, betreuen Naturschutzverbände insgesamt 21 Wanderstrecken im Landkreis. Zwei Straßen werden während der Nachtstunden gesperrt: die Ortsverbindungsstraße Steinebach Richtung Achselschwang sowie die Ortsstraße „Römerfurt“. Für speziell gekennzeichnete Straßen gelten Geschwindigkeitsbegrenzungen von 70/50 km/h. Die untere Naturschutzbehörde bittet eindringlich um langsames Fahren und erhöhte Aufmerksamkeit in den Wandergebieten. Aufgrund des Strömungsdrucks können Amphibien nicht nur durch Überfahren, sondern auch durch schnelles Fahren verletzt werden, wie der Landkreis Landsberg am Lech mitteilte.