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Das Staatliche Amt für Landwirtschaft und Umwelt (StALU) Mecklenburgische Seenplatte hat grünes Licht für den Bau von neun Windkraftanlagen in Gültz gegeben. Diese Entscheidung beendet den Streit um die Nutzung von Flächen für erneuerbare Energien in der Region.
Ursprünglich plante das Unternehmen Windprojekt den Bau von 30 Windrädern, doch die Zahl reduzierte sich in mehreren Schritten zunächst auf 13 und schließlich auf neun. Bürgermeister Ronny Roll (CDU) konnte in den letzten vier Jahren keinen Kontakt mehr zum Unternehmen herstellen. Geplant war, den erzeugten Windstrom zur Wasserstoff-Produktion zu nutzen, wobei darauf geachtet werden sollte, dass der Windpark auch nach einem Stromausfall ohne externe Energiequelle wieder anlaufen kann.
Genehmigung trotz Widerstand
Das Wirtschaftsministerium in Schwerin hatte bereits im Jahr 2017 dem Gesamtprojekt zugestimmt, auch wenn der Regionale Planungsverband Seenplatte die Idee ablehnte. Ein juristischer Versuch des Planungsverbands, die Genehmigung anzufechten, blieb jedoch erfolglos. Die Umsetzung der Wasserstoffspeicher und der besonderen Startfunktion bei Stromausfällen ist nach wie vor ungewiss, und das Unternehmen Windprojekt hat sich zu künftigen Plänen nicht geäußert.
In der Region sind zudem weitere Windkraftprojekte in Vorbereitung. So sind 15 Windräder in Schildetal und 14 Windräder sowie ein Solarpark in der Nähe von Vietlübbe geplant.
Für Windkraftanlagen mit einer Gesamthöhe von über 50 Metern ist eine Genehmigung erforderlich. Derzeit sind in der Region etwa 500 Windkraftanlagen in Betrieb, die eine Nennleistung von rund 990 MW erzeugen. In der Planungsregion Mecklenburgische Seenplatte existieren insgesamt 20 ausgewiesene Eignungsgebiete für Windkraftanlagen, die eine Gesamtfläche von ca. 2.700 ha umfassen, wie [stalu-mv.de](https://www.stalu-mv.de/ms/Themen/Immissions%E2%80%93und-Klimaschutz/Windkraftanlagen-im-Bereich-des-StALU-Mecklenburgische-Seenplatte/) berichtet.