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In Sachsen steigt die Zahl der Influenza-Infektionen weiterhin deutlich an. In der vergangenen Woche wurden über 6000 zusätzliche Influenza-Fälle gemeldet, was auf eine hohe Krankheitslast in der Region hinweist. Besonders betroffen sind Nordsachsen, das Leipziger Land, die Stadt Leipzig, das Erzgebirge und der Landkreis Bautzen, wo die 7-Tage-Inzidenz bemerkenswert hoch ist, wie die Leipziger Volkszeitung berichtete.
Seit Jahresbeginn sind bereits 70 Personen an Influenza gestorben, darunter auch ein tragischer Fall eines achtjährigen Mädchens, bei dem resistente Staphylokokken-Bakterien diagnostiziert wurden. Gesundheitsamtsleiterin Constanze Anders warnte vor der Gefahr von Infektionskrankheiten. Influenza sowie Corona gelten als meldepflichtige Krankheiten, jedoch gibt es eine hohe Dunkelziffer, da viele Infektionen nicht erfasst werden. Influenza verdrängt seit Jahresbeginn die zuvor dominante Corona-Welle; 52 % der übermittelten Nachweise in Sachsen waren Influenza B-Viren. Die Krankheitslast ist insbesondere bei Schulkindern hoch.
Ergebnisse der Influenzaüberwachung
Zusätzlich informierte das sächsische Gesundheitsministerium, dass das ARE-/Influenza-Sentinel ein bewährtes Untersuchungsprogramm für Influenza und akute respiratorische Erkrankungen im Freistaat Sachsen ist. Dieses Programm wird unter der Leitung und Koordination des öffentlichen Gesundheitsdienstes durchgeführt und hat eine über drei Jahrzehnte währende Tradition. Die Influenzaüberwachung läuft von der 40. Kalenderwoche des Vorjahres bis zur 17. Kalenderwoche des Folgejahres. Die Ergebnisse basieren auf Daten, die insbesondere vom Influenza-Sentinelsystem in Sachsen und der Arbeitsgemeinschaft Influenza (AGI) erhoben werden, wie auf der Webseite des sächsischen Gesundheitsministeriums erläutert wird (gesunde.sachsen.de).
Die Laboruntersuchungen zur Bestimmung der Erreger und Virustypisierungen erfolgen mittels Polymerase-Kettenreaktion und Virusanzüchtung in den Laboren der Landesuntersuchungsanstalt. Diese Auswertungen ermöglichen umfassende Einblicke in die epidemiologische Situation, einschließlich der dominierenden Virustypen und der regionalen Ausbreitung. Zudem dienen die Berichte zur Einschätzung der Schutzwirkung des saisonalen Grippeimpfstoffes und sind eine wichtige Informationsquelle für Präventions- und Bekämpfungsmaßnahmen.