
In Wilhelmshaven wird derzeit ein möglicher Sabotageakt gegen die Fregatte Hessen untersucht. Laut einem Sprecher des Operativen Führungskommandos in Berlin handelt es sich um einen „möglichen sicherheitsrelevanten Vorfall“ im Marinearsenal der Stadt. Die Fregatte befindet sich aktuell in planmäßiger Instandsetzung.
Berichten zufolge steht der Verdacht im Raum, dass das Trinkwassersystem der Fregatte mit Dutzenden Litern Altöl verunreinigt wurde. Militärische und zivile Ermittlungsbehörden haben die Umstände des Vorfalls aufgenommen, nachdem Soldaten am Donnerstagabend die Militärpolizei sowie die zivile Polizei einschalteten. Diese Maßnahme folgte der Entdeckung von etwa 50 Litern Altöl im Spülsystem eines zivilen Auftragnehmers.
Ein besorgniserregender Trend
Der aktuelle Vorfall ist nicht der erste seiner Art. Es wurden mindestens zwei weitere Fälle von Sabotageverdacht gegen Schiffe festgestellt. So laufen auch Ermittlungen im Fall der noch im Bau befindlichen Korvette „Emden“ sowie zu einem Vorfall, bei dem Kabelbäume an einem Minenjagdboot durchtrennt wurden. Der Inspekteur der Marine, Jan Christian Kaack, hat wiederholt vor einem Anstieg von Sabotageversuchen auf Marineschiffen und Marinestützpunkten gewarnt.
Zusätzlich berichtete die Tagesschau, dass die Fregatte Hessen eine Länge von 143 Metern und eine Breite von 17,4 Metern aufweist. Ihre Hauptaufgabe besteht in der Bekämpfung von Luftangriffen und der Überwachung des Luftraums über der Nordsee. Im vergangenen Jahr schützte die Hessen im Roten Meer Seewege vor Anschlägen der Huthi-Milizen und eskortierte dort 27 Handelsschiffe. Die Ermittlungen werden nun sowohl von militärischen als auch von zivilen Behörden, einschließlich des Bundesamts für den Militärischen Abschirmdienst (BAMAD), durchgeführt.
Die Schwankungen im Sicherheitsumfeld dürften auch im Zusammenhang mit dem russischen Angriffskrieg auf die Ukraine stehen, welcher zu einer Warnung seitens der Sicherheitsbehörden bezüglich steigender Spionage- und Sabotageversuche geführt hat. Besonders besorgniserregend ist der Anstieg von Sichtungen unbekannter Drohnen über Militäreinrichtungen in Deutschland.
Für die Fregatte Hessen ist es zu hoffen, dass die frühzeitige Entdeckung der Verunreinigung größere Schäden abwenden konnte. Die Ermittlungen sind dringend geboten, um die Hintergründe und mögliche weitere Bedrohungen zu klären.
Für weitere Details zu diesem Thema lesen Sie die Berichterstattung von NWZonline.