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Mercedes zieht die Reißleine: Produktion nach Ungarn verlagert!

Mitte Februar 2025 steht Mercedes-Benz aufgrund einer herausfordernden Marktsituation unter Druck. Das Unternehmen plant, die Produktion in Deutschland zu reduzieren und gleichzeitig wichtige Modelle nach Ungarn zu verlagern. Diese Entscheidung folgt auf eine negative Wirtschaftsstimmung im Kreis Böblingen und wird voraussichtlich erhebliche Auswirkungen auf den Standort Sindelfingen haben.

Wie krzbb.de berichtete, erwartet Mercedes für 2024 einen Rückgang von 60.000 verkauften Autos, was zu einem Umsatzrückgang von 6,8 Milliarden Euro und einem Ergebnisrückgang von über 4 Milliarden Euro führt. Die Produktion ging im Vergleich zum Vorjahr von 2,04 Millionen auf 1,98 Millionen Fahrzeuge zurück. Das Vorsteuer-Ergebnis bleibt bei über 10 Milliarden Euro, dennoch gibt es Bedenken hinsichtlich der negativen Entwicklung.

Produktion wird ins Ausland verlagert

Mercedes-Benz reagiert auf hohe Kosten und sinkende Gewinne, indem die Fertigungskapazitäten verstärkt in cost-efficient Länder wie Ungarn verlagert werden. Wie merkur.de berichtet, soll der Anteil der Produktion in Ländern mit niedrigeren Kosten bis 2030 von 15% auf 30% steigen. In den nächsten drei Jahren werden in Deutschland rund 100.000 Fahrzeuge weniger produziert. Das ungarische Werk in Kecskemét plant, seine Kapazitäten auf 200.000 Fahrzeuge zu erhöhen, da die Produktionskosten in Ungarn etwa 70% unter denen in Deutschland liegen.

Obgleich keine Schließungen von Werken in Deutschland geplant sind, wird ein schrittweiser Personalabbau über natürliche Fluktuation und Abfindungsprogramme angestrebt. Schätzungen zufolge könnte dieser Stellenabbau zwischen 15.000 und 20.000 Jobs betreffen. Die Gesamtproduktionskapazitäten sollen bis 2027 von 2,5 Millionen auf 2 bis 2,2 Millionen Fahrzeuge gesenkt werden, während die Fertigungskosten bis dahin um 10% gesenkt werden sollen.

Zusätzlich kündigte Vorstandschef Ola Källenius die größte Technologie- und Produktoffensive in der Unternehmensgeschichte an, die mit dem neuen CLA beginnt. Zur Arbeitsplatzsicherung wurde die Initiative „Zusi 2030“ ins Leben gerufen, die die meisten Beschäftigten bis 2029 vor betriebsbedingten Kündigungen schützt. Dennoch könnte die Verlagerung wichtiger Modelle ins Ausland die Situation in Deutschland weiter belasten, und die zukünftige Unternehmensstrategie wird stark von der Nachfrage nach den neuen Modellen abhängen.