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Die italienische Wettbewerbsbehörde AGCM hat umfassende Ermittlungen gegen die Autohersteller Volkswagen, Tesla, BYD und Stellantis eingeleitet. Diese Maßnahme wurde aufgrund möglicher unlauterer Geschäftspraktiken und falscher Angaben zur Batterieleistung und Reichweite der Elektroautos ergriffen. Die Ermittlungen betreffen insbesondere die italienischen Tochtergesellschaften der betroffenen Hersteller.
Ein zentrales Anliegen der AGCM sind die widersprüchlichen Informationen auf den Webseiten der Hersteller, die die tatsächliche Reichweite ihrer Elektrofahrzeuge betreffen. Insbesondere wurde bemängelt, dass die Unternehmen nicht deutlich genug kommunizieren, welche Faktoren die Reichweite beeinflussen können, sowie dass Verbraucher unzureichend über den möglichen Kapazitätsverlust der Batterien informiert wurden. Es ist bekannt, dass die Lebensdauer der Batterien durch mehrere Faktoren wie niedrige Temperaturen und unregelmäßiges Laden beeinträchtigt werden kann.
Durchsuchungen und Vorwürfe
Am 20. Februar 2025 hat die AGCM die italienischen Zentralen von Volkswagen, Tesla, BYD und Stellantis durchsucht. Während BYD sich zu den Ermittlungen nicht äußern wollte, haben Volkswagen und Stellantis ebenfalls keine Stellungnahme abgegeben. Tesla war auf Anfrage nicht erreichbar. Berichten zufolge stehen die Autohersteller unter dem Verdacht, systematisch überhöhte Leistungsangaben zu machen.
Die Vorwürfe präsentieren sich in einem größeren Kontext: In Deutschland könnten die Intransparenz und falschen Angaben zu einem finanziellen Schaden von über 350 Millionen Euro für E-Auto-Kunden geführt haben. Zudem sieht sich auch Porsche bezüglich seines Modells Taycan erheblicher Kritik ausgesetzt. Verbraucher berichten von Reichweitenabweichungen von bis zu 35%, während der Bundesgerichtshof feststellt, dass bereits eine Abweichung von über 10% einen erheblichen Sachmangel darstellt.
Die italienische Wettbewerbsbehörde wirft den Herstellern zudem vor, dass ihre Werbeaussagen gegen italienische Verbraucherschutzregeln verstoßen könnten. Mangelnde Aufklärung und unzureichende Informationen über die tatsächliche Leistung der Batterien bei normaler Nutzung behindern zudem den Umstieg vieler Käufer auf Elektrofahrzeuge.