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Merz: „Netanyahu muss trotz Haftbefehl nach Deutschland kommen!“

Friedrich Merz schockt mit Aussage: Netanyahu soll trotz Haftbefehl nach Deutschland kommen!

In einem gewagten Schritt hat Friedrich Merz, der künftige Kanzler Deutschlands, klargemacht: Der israelische Premierminister Benjamin Netanyahu wird trotz eines Haftbefehls des Internationalen Strafgerichtshofs (ICC) nach Deutschland reisen können! Merz bezeichnete die Vorstellung, dass ein israelischer Ministerpräsident nicht in die Bundesrepublik kommen kann, als „absurd“.

Am Montag, nur einen Tag nach dem triumphalen Wahlsieg seiner konservativen CDU, sprach Merz mit Reportern und enthüllte, dass er Netanyahu in einem Glückwunschtelefonat eingeladen hat, Deutschland nach der Bildung einer neuen Regierung zu besuchen. „Ich habe ihm versprochen, dass wir einen Weg finden werden, damit er kommen und wieder gehen kann, ohne verhaftet zu werden“, sagte Merz aus Berlin.

Einladung trotz Kontroversen

Netanyahus Büro bestätigte die Einladung des CDU-Vorsitzenden und bezeichnete dies als „offizielle Einladung zu einem Besuch in Deutschland, trotz des skandalösen Urteils des Internationalen Strafgerichtshofs, das den Premierminister als Kriegsverbrecher einstuft“. Diese Aussage wirft Fragen auf, denn im November hatte der ICC Haftbefehle gegen Netanyahu und seinen ehemaligen Verteidigungsminister Yoav Gallant wegen Kriegsverbrechen und Verbrechen gegen die Menschlichkeit erlassen.

Die Vorwürfe sind schwerwiegend: Israel und Hamas werfen sich gegenseitig vor, im Konflikt gegen die Zivilbevölkerung vorgegangen zu sein. Laut dem Gesundheitsministerium in Gaza sind über 48.000 Palästinenser im Krieg ums Leben gekommen, und viele weitere werden unter den Trümmern vermisst. Der ICC stellte fest, dass es „vernünftige Gründe“ gibt zu glauben, dass Netanyahu und Gallant absichtlich die Zivilbevölkerung in Gaza von lebenswichtigen Gütern wie Nahrung, Wasser und medizinischer Versorgung abgeschnitten haben.

Deutschlands Dilemma

Deutschland steht nun vor einem Dilemma: Als Mitglied des ICC ist das Land verpflichtet, Haftbefehle durchzusetzen, doch der ICC hat keine Möglichkeit, diese durchzusetzen. Ein Sprecher der Bundesregierung erklärte, dass man die Haftbefehle sorgfältig prüfen werde, jedoch keine weiteren Schritte unternehmen wolle, solange kein Besuch stattgefunden hat. „Die Bundesregierung war an der Ausarbeitung des ICC-Statuts beteiligt und ist einer der größten Unterstützer des Gerichts. Dies ist auch eine Folge der deutschen Geschichte“, so der Sprecher.

Doch die Frage bleibt: Wie wird Deutschland mit dieser heiklen Situation umgehen? Merz’ Aussage könnte die Beziehungen zu Israel weiter festigen, während gleichzeitig die Verpflichtungen gegenüber dem ICC auf dem Spiel stehen. Ein Balanceakt, der die politische Landschaft in Deutschland und darüber hinaus beeinflussen könnte!