DeutschlandKriminalität und Justiz

Zwei Jahre nach Mega-Stromausfall: Prozess gegen mutmaßlichen Störer!

Am 25. Februar 2023 kam es in Halle (Saale) zu einem großflächigen Stromausfall, der den Westen der Stadt über Stunden im Dunkeln ließ. Der Ausfall betraf auch den Betrieb von Straßenbahnen und S-Bahnen. Die Ursache wurde als Sabotage am Umspannwerk identifiziert, und ein 38-Jähriger steht nun vor dem Landgericht Halle (Saale).

Dem Angeklagten werden mehrere Vorwürfe vorgeworfen, unter anderem die Störung des öffentlichen Friedens durch Androhung einer Straftat sowie die Störung öffentlicher Betriebe im besonders schweren Fall. Laut der Anklage soll er im Februar 2023 eine WhatsApp-Sprachnachricht gesendet haben, in der er drohte, Halle „komplett lahmlegen“ zu wollen. Er selbst kündigte in seinem WhatsApp-Status an, dass demnächst in Halle alles dunkel sein werde.

Details des Vorfalls

Am Abend des Stromausfalls begab sich der Angeklagte zu einem Umspannwerk in Halle. Ziel war es, einen flächendeckenden Stromausfall herbeizuführen, um Notrufe zu verhindern, während er gleichzeitig eine unbekannte Person mit einer Axt angreifen wollte. Um auf das Gelände des Umspannwerks zu gelangen, beschädigte er den Maschendrahtzaun. Zudem warf er zwei drahtumwickelte Gegenstände in die Hochspannungsanlage, was zu einem Kurzschluss führte.

Durch den Vorfall kam es zu einem Stromausfall, der etwa eine Stunde und 20 Minuten in der Stadt und angrenzenden Nachbardörfern anhielt. Besonders betroffen war das Universitätsklinikum Halle, das die Sauerstoffversorgung von beatmeten Patienten nur maximal eine Stunde und 30 Minuten aufrechterhalten konnte. Der entstandene Schaden für die EVH GmbH wird auf mehr als 82.000 Euro geschätzt.

Der Angeklagte hat bislang keine Angaben zu den Vorwürfen gemacht. Bei einer möglichen Verurteilung könnte ihm eine Freiheitsstrafe von sechs Monaten bis zu zehn Jahren drohen, wie dubisthalle.de berichtete.

Die Störungen im Stromnetz führten in einigen Stadtteilen, darunter Dölau und Halle-Neustadt, dazu, dass bis zu 24.000 Haushalte ohne Strom waren. Der Stromausfall begann gegen 3 Uhr in der Nacht und wurde erst rund sechs Stunden später behoben. Während des Vorfalls war der Notruf 112 in den frühen Morgenstunden für etwa 15 Minuten nicht erreichbar, bevor er mit Notstrom versorgt wurde, wie MDR SACHSEN-ANHALT berichtete.