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Das Unternehmen Vosgerau aus Waldheim setzt seit zwei Jahren auf Digitalisierung in der Sanitär-, Heizungs- und Klempnerinstallation. Die Gesellschafter Dirk und Kathrin Vosgerau haben alle Monteure mit iPads ausgestattet, um die Auftragsbearbeitung und Fehlersuche effizienter zu gestalten. Durch diese Maßnahme können schnellere Lösungen angeboten werden, was zu einer Einsparung an Arbeitszeit führt, die die Kunden nicht bezahlen müssen. Dirk Vosgerau, der 1998 seinen Meister im Gas- und Wasserinstallateurhandwerk machte, übernahm seinen Betrieb im Jahr 2000 und hat diesen seither auf elf Mitarbeiter vergrößert.
Die Digitalisierung wird als ein zentrales Element für die Wettbewerbsfähigkeit des Unternehmens gesehen. Während Dirk Vosgerau in den letzten 25 Jahren verschiedene wirtschaftliche Herausforderungen, wie Hochwasserereignisse und die Auswirkungen der Corona-Pandemie, überwunden hat, betont er die Rolle der Nachfolge. Sein Sohn Andy, ebenfalls Meister, wird als Nachfolger qualifiziert. Das Unternehmen legt Wert auf die Ausbildung von Lehrlingen und hat in den vergangenen 25 Jahren zehn Lehrlinge ausgebildet; derzeit sind zwei in der Ausbildung. Am 1. März wird ein Tag der offenen Tür veranstaltet, um Interessierten Einblicke in die Arbeiten des Unternehmens zu geben.
Digitalisierung im Handwerk
Das Handwerk insgesamt sieht sich zunehmend mit der Notwendigkeit zur Digitalisierung konfrontiert, wie eine Untersuchung herausstellt. Laut einer Studie, die 32 empirische Studien zur Digitalisierung des Handwerks auswertet, haben viele Betriebe eine positive Einstellung zur Digitalisierung und erkennen Chancen, neue Kunden zu gewinnen sowie die Arbeitslast zu reduzieren. Allerdings sind viele Unternehmen vorsichtig bei Investitionen in Digitalisierungsmaßnahmen, da sie sich um die IT-Sicherheit sorgen. Hemmnisse wie fehlende interne Ressourcen und unklarer wirtschaftlicher Nutzen behindern den Fortschritt der Digitalisierung.
Die Digitalisierung ist in größeren Handwerksbetrieben weiter fortgeschritten, während Betriebe in ländlichen Regionen tendenziell geringere Digitalisierungsgrade aufweisen. Grundlegende IT-Hardware ist weit verbreitet, während neuere Technologien, wie die Nutzung von Cloud-Diensten, noch nicht gängig sind. Die Studie fordert eine engere Begleitung der Unternehmen während des Digitalisierungsprozesses sowie finanzielle Förderprogramme und spezielle Schulungen für Mitarbeiter, um die Digitalisierung im Handwerk erfolgreich voranzutreiben, wie ifh.wiwi.uni-goettingen.de berichtete.