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Der CDU-Direktkandidat Jan-Marco Luczak hat einen Antrag auf Nachzählung der Stimmen in mehreren Wahllokalen gestellt, nachdem er bei der Bundestagswahl am vergangenen Sonntag dem grünen Kandidaten Moritz Heuberger mit nur 61 Stimmen unterlag. Dies berichtet rbb24.
Bereits am Dienstag wurden die Stimmen von drei Wahllokalen nachgezählt, was den Sieg Heubergers bestätigte. Luczak sieht jedoch in zwei Urnenwahllokalen und einem Briefwahllokal Ergebnisse, die nicht plausibel erscheinen und möglicherweise auf Zählfehler hindeuten. So erhielt in einem Wahllokal in Mariendorf der FDP-Kandidat Axel Bering laut Wahlleitung 11,5 Prozent der Erststimmen, was deutlich höher ist als die 2,5 Prozent, die die FDP im benachbarten Wahllokal erzielte. Luczak erhielt dort 25,4 Prozent der Erststimmen. Aufgrund dieser auffälligen Abweichungen beantragte Luczak eine Nachzählung bei der Bezirkswahlleitung und dem Landeswahlleiter.
Unregelmäßigkeiten und Zählfehler
In einem weiteren Wahllokal in Lichtenrade berichtete ein Bürger von Unregelmäßigkeiten bei der Auszählung, bei der Stimmzettel fälschlicherweise den SPD und Grünen zugeordnet wurden. Zudem erhielt Luczak in einem Briefwahllokal nur halb so viele Erststimmen wie im zugeordneten Urnenwahllokal, was ebenfalls auf mögliche Zählfehler hinweist. Luczak fordert daher eine Nachzählung im gesamten Wahlkreis Tempelhof-Schöneberg.
Wenn sich herausstellt, dass die Erststimmenmehrheit nicht mehr bei Heuberger liegt, könnte dies auch Auswirkungen auf die Zusammensetzung der grünen Bundestagsfraktion haben. Unabhängig von der Nachzählung wird Jan-Marco Luczak jedoch weiterhin im Bundestag bleiben, da er über die Landesliste der CDU abgesichert ist.
Zusätzlich stellt die Bundeswahlleiterin klar, dass die Stimmabgabe gemäß Geschlecht und Geburtsjahresgruppen festgestellt wird. Die Verwendung amtlicher Stimmzettel mit Unterscheidungsaufdrucken ermöglicht eine bessere Auszählung und Sortierung. Zudem werden die Stimmzettel nach Volksgruppen sortiert, wobei ungültige Stimmen auch dokumentiert werden. Die Rechtsgrundlage für diese Maßnahmen ist im § 5 Abs. 2 WStatG festgelegt.