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Am Dienstag, dem 25. Februar, fand in der Stadtbibliothek Mettmann ein Vortrag der Caritas Mettmann statt. Der Referent Professor Alexander Lohner, ein Experte für Ethik, Philosophie, Theologie und Psychologie, sprach im Rahmen der Kampagne „Vielfalt. Viel wert“ und der Aktion Neue Nachbarn über das Thema „Realität und Anspruch der Menschenrechte“.
In seinem Vortrag beleuchtete Lohner die historische Entwicklung der Menschenrechte von der Antike bis zur Gegenwart. Er stellte fest, dass Menschenrechte oft nur „auf dem Papier“ berücksichtigt werden. Insbesondere betonte er die wichtigen Aspekte wie Frauen- und Kinderrechte, das Recht auf Gesundheit und Bildung, den Zugang zu sauberem Trinkwasser und Toiletten sowie den Schutz vor Abschiebung und Verfolgung. Lohner analysierte die aktuelle politische Situation in Deutschland und weltweit und benannte den Kapitalismus als Faktor für die unzureichende Umsetzung von Menschenrechten in ärmeren Ländern. Er wies darauf hin, dass verbriefte Menschenrechte für alle Menschen gleichermaßen gelten sollten. In einer anschließenden Diskussion äußerte er seine Sorgen über die zukünftige Entwicklung unter der neuen Bundesregierung und nach der Bundestagswahl 2029.
Aktuelle Herausforderungen der Menschenrechte
In einem weiteren Bericht wurde die umfassende Situation der Menschenrechte weltweit thematisiert. Laut einer Analyse haben die meisten Kooperationsländer der deutschen Entwicklungszusammenarbeit zentrale Menschenrechtsabkommen ratifiziert, dennoch können viele Menschen ihre politisch-bürgerlichen, wirtschaftlichen, sozialen und kulturellen Rechte nicht angemessen ausüben. Globale Krisen, wie der Klimawandel, bewaffnete Konflikte sowie Flucht und Migration, verschärfen diese Situation erheblich.
Das Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) hat 2023 ein neues Menschenrechtskonzept definiert, welches Menschenrechte als Qualitätsmerkmal und verbindliches Gütesiegel in der internationalen Zusammenarbeit betrachtet. Insbesondere richtet sich das BMZ und seine Durchführungsorganisationen nach menschenrechtlichen Standards und Prinzipien. Ein zukunftsweisendes Vorhaben berät dabei das BMZ und die staatlichen Durchführungsorganisationen bezüglich der Umsetzung des Menschenrechtsansatzes (MRA). Dieser Ansatz sieht Individuen als Inhabende von Rechten, die ihre Rechte kennen und einfordern sollten. Staatliche Institutionen haben die Pflicht, die Rechte ihrer Bevölkerung zu achten und zu schützen, wobei besondere Aufmerksamkeit Frauen, Kindern, Jugendlichen, indigenen Völkern und LGBTIQ+ Personen gewidmet wird.
Das Vorhaben wird durch strategische Partnerschaften, unter anderem mit dem Büro des Hochkommissars für Menschenrechte (OHCHR), gefördert und konzentriert sich auf zentrale Themen wie Digitalisierung, Klima und Umwelt sowie Flucht und Migration. Zudem unterstützt eine langjährige Kooperation mit dem Deutschen Institut für Menschenrechte (DIMR) die internationalen Trendbeobachtungen und strategische Beratungen.
Für weitere Informationen zu den Menschenrechten und den Herausforderungen, mit denen viele Menschen konfrontiert sind, insbesondere im Kontext der deutschen Entwicklungszusammenarbeit, verweisen wir auf die Artikel von Supertipp Online und GIZ.