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Der Haushaltsentwurf 2025 der Stadt Wetter, präsentiert von Bürgermeister Sven Schmidt-Mankel, sieht ein Defizit von 1,3 Millionen Euro im Ergebnishaushalt vor. Auch der Finanzhaushalt wird negativ bilanziert. In Anbetracht dieser finanziellen Schieflage betonte Schmidt-Mankel die Notwendigkeit eines Haushaltssicherungskonzepts, um die problematische Situation zu bewältigen.
Die steigenden Ausgaben sind zum einen auf die Erfüllung von Pflichtaufgaben zurückzuführen, zum anderen auf gestiegene Personalkosten durch neue Tarifabschlüsse. Ein weiterer Faktor sind die Erhöhung der Kreis- und Schulumlage durch den Landkreis, die zu einem Verlust der Schlüsselzuweisungen für Wetter führen. Trotz dieser Herausforderungen bezeichnete Schmidt-Mankel den Haushalt als „realistisch“, allerdings ohne finanziellen Spielraum.
Finanzielle Lage und Maßnahmen
Im Hinblick auf die Schulden der Stadt wird zum Jahresende 2025 mit einem Betrag von 20,3 Millionen Euro gerechnet, was fast fünf Millionen Euro mehr als aktuell ausmacht. Zur Reduzierung von Defiziten wird eine Diskussion über alternative Betriebsformen für das Schwimmbad angeregt. Darüber hinaus sollen die Investitionen drastisch von über 11 Millionen Euro auf etwa 6 Millionen Euro reduziert werden.
Geplante Investitionen umfassen unter anderem ein neues Feuerwehrgebäude sowie ein gemeinsames Haus für den Schutzbereich Ost in Treisbach. Die aktuelle finanzielle Situation zwingt dazu, auch die Friedhofsgebühren, die nur zu 33 Prozent abgedeckt sind, zu überarbeiten und Einschnitte bei der Vereinsförderung anzukündigen. Ein Vorschlag zur Verbesserung der finanziellen Lage wird in Kürze erwartet.
Die erste Sitzung des Haupt- und Finanzausschusses zur Vorstellung des Haushaltsentwurfs ist für den 11. März im Bürgerhaus Niederwetter vorgesehen, gefolgt von einer weiteren Sitzung am 18. März. Die Verabschiedung des Haushalts durch das Stadtparlament soll am 1. April erfolgen.
Parallel dazu plant der Landkreis Gießen ebenfalls für 2025 unter finanziell angespannten Bedingungen. Wie [lkgi.de](https://www.lkgi.de/aktuelles/kreispolitik-und-verwaltung/kreis-haushalt-2025-weist-erneut-defizit-auf/) berichtete, weist der Haushaltsentwurf ein Volumen von über 500 Millionen Euro und ein erneutes Defizit auf. Trotz Einsparungen fehlen im Ergebnishaushalt rund 15,4 Millionen Euro zur Deckung aller Ausgaben.
Der Landkreis sieht sich mit steigenden Ausgaben für verpflichtende Aufgaben konfrontiert und plant eine Anhebung der Kreis- und Schulumlage, um die finanziellen Engpässe zu adressieren. Die finanziellen Herausforderungen sind nicht nur lokal, sondern betreffen nahezu alle hessischen Landkreise, die ähnliche defizitäre Haushalte aufweisen.