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Künstliche Intelligenz: Lösung für den Fachkräftemangel in Kassel?

Der Markt für Künstliche Intelligenz (KI) wächst rasant und gewinnt zunehmend an Bedeutung für die Wirtschaft. Eoda, ein Unternehmen aus Kassel, beschäftigt sich seit 15 Jahren mit der Entwicklung von KI-Technologien und deren Anwendung in verschiedenen Branchen. Oliver Bracht, der Firmengründer, hat einen akademischen Hintergrund in Soziologie und Philosophie und hat sich auf empirische Sozialforschung spezialisiert. Vor der Gründung von Eoda arbeitete er an der Kasseler Forschungseinrichtung Incher sowie in einer Marktforschungsfirma.

In einem aktuellen Bericht hob Bracht hervor, dass viele Unternehmen Schwierigkeiten haben, ihre vorhandenen Daten effektiv zu analysieren und zu nutzen. Künstliche Intelligenz wird als ein Hype mit Substanz beschrieben, da sie Unternehmen dabei hilft, aus ihren Daten mehr Wert zu schöpfen. Dabei differenziert er zwischen generativer KI, die neue Inhalte auf Basis von Trainingsdaten erstellt, und prädiktiver KI, die zur Prognose zukünftiger Ereignisse eingesetzt wird. Die Herausforderungen bei der Implementierung sind vielfältig, insbesondere hinsichtlich der Skepsis und des Widerstands in der Belegschaft gegenüber den neuen Technologien.

Künstliche Intelligenz zur Bekämpfung des Fachkräftemangels

Eine sich herauskristallisierende Möglichkeit ist der Einsatz von KI zur Bekämpfung des Fachkräftemangels, wie auch ein Bericht von Hilker Consulting zeigt. Eine Studie von McKinsey prognostiziert, dass KI bis 2040 das deutsche Bruttoinlandsprodukt um bis zu 585 Milliarden Euro steigern könnte, was einer Zunahme von 13% entspricht. Die Unternehmen stehen jedoch vor der Herausforderung, KI effektiv im Personalmanagement einzusetzen, insbesondere hinsichtlich Wissenstransfer zwischen Mensch und Maschine und unter Berücksichtigung ethischer Aspekte.

Die Implementierung moderner KI-Technologien könnte den Fachkräftemangel in Deutschland lindern und die Produktivität um bis zu 18% schneller wachsen lassen. Unternehmen wie Siemens und Bosch haben bereits begonnen, KI zur Optimierung ihrer Prozesse einzusetzen. KI-Systeme ermöglichen effiziente Recruiting-Prozesse und individuell zugeschnittene Lernprogramme für Mitarbeiter. Aktuell setzen 25% der deutschen Unternehmen bereits HR-Technologien ein oder planen deren Einführung.

Die ethischen Aspekte sowie der Datenschutz bleiben zentrale Themen bei der Integration von KI in Unternehmensstrukturen. Um die Akzeptanz und den Wissenstransfer zwischen Mensch und Maschine zu fördern, sind transparente Kommunikation und Schulungen entscheidend, was Oliver Bracht ebenfalls betont. Letztlich kann der strategische Einsatz von Künstlicher Intelligenz nicht nur die Effizienz in Unternehmen steigern, sondern auch neue Arbeitsplätze schaffen und bestehende Mitarbeiter qualifizieren, was für die Zukunft der deutschen Wirtschaft von großer Bedeutung ist.