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SUPi-Training: Revolutionäre Suchtprävention für Menschen mit Beeinträchtigung!

In einer gemeinsamen Veranstaltung betonten die Landesdrogenbeauftragte Bärbel Lörcher-Straßburg sowie die Beauftragte für Menschen mit Behinderung, Annetraud Grote, die Bedeutung des Gruppentrainings „Suchtprävention inklusiv (SUPi)“, das eine wichtige Versorgungslücke für Menschen mit geistiger Beeinträchtigung adressiert. Laut waslosin.de ist der Bedarf an zielgruppenspezifischen Angeboten zur Gesundheitsförderung im Bereich problematisches Suchtverhalten besonders hoch, da herkömmliche Programme oft nicht ausreichend auf die speziellen Bedürfnisse dieser Gruppe abgestimmt sind.

Die Leiterin der Fachambulanz für Suchtprävention und Rehabilitation Emsland, Mandala Clavée, erläuterte die Ziele des SUPi-Trainings, das darauf abzielt, einen gesundheitsgerechten Umgang mit Suchtstoffen und verhaltensbezogenen Suchtformen zu fördern. Menschen mit geistiger Beeinträchtigung haben oft Schwierigkeiten, die Risiken des Konsums von Alkohol und Zigaretten realistisch einzuschätzen, da diese eigenständig und gesellschaftlich akzeptiert sind. Die Initiative, die bundesweit bekannt gemacht und von Krankenkassen anerkannt werden soll, zielt auf die Verbesserung dieser Situation ab.

Herausforderungen in der Suchtprävention

Der Caritasverband für den Landkreis Emsland hat das Selbstkontrolltraining SUPi entwickelt, um diese Herausforderungen anzugehen. Laut konturen.de führt die zunehmende Verselbstständigung von Menschen mit geistiger Beeinträchtigung zu einem Anstieg des Konsums von Suchtmitteln. Es besteht die Notwendigkeit, ein neues Bewusstsein für Konsum zu schaffen und Werkzeuge für eine gesunde Entscheidungsfindung bereitzustellen.

Das SUPi-Training umfasst zwölf wöchentliche Sitzungen von jeweils 90 Minuten und wird in leicht verständlicher Sprache durchgeführt. Fachkräfte der Sucht- und Behindertenhilfe arbeiten in Tandems, um den Teilnehmenden individuelle Zielsetzungen zu ermöglichen und Strategien zur Konsumreduktion zu entwickeln. Eine wissenschaftliche Wirkungsevaluation, begleitet von der Hochschule Emden/Leer, wird durchgeführt, um die Effektivität des Programms zu messen.

Ausblick und Ziele

Ein großes Ziel des Projekts ist die Zertifizierung des SUPi-Trainings als Präventionsmaßnahme und die Anerkennung durch Krankenkassen. Die Analyse der Wirkungsevaluation soll im vierten Quartal 2024 vorliegen. Es wird angestrebt, bis April 2024 50 Teilnehmende für das Training sowie 50 in einer Kontrollgruppe zu gewinnen. Diese Initiative könnte eine bedeutende Versorgungslücke in der Suchtprävention schließen und die Lebensqualität von Menschen mit geistigen Beeinträchtigungen nachhaltig verbessern.