Harz

Müllflut im Harz: Wanderer gefährden Natur und Trinkwasser!

Im Harz erfreut sich das Wandern großer Beliebtheit. Jedoch sieht der Nationalpark Harz ein zunehmendes Problem in der Vermüllung durch Wanderer. Viele Besucher wissen nicht, wie sie ihren Müll ordnungsgemäß entsorgen sollten, was zu einer Zunahme von Abfällen entlang stark frequentierter Wanderwege und Parkplätzen führt. Häufig hinterlassene Abfälle umfassen Flaschen, Dosen, Zigarettenstummel, Plastikverpackungen und sogar Hundekotbeutel, die oft an Äste gehängt oder am Boden liegengelassen werden.

Ein weiteres Problem ist die Unwissenheit über die Folgen der Müllentsorgung. So benötigen Bananenschalen etwa drei Monate zum Verrotten, Zigarettenkippen sogar bis zu 60 Jahre und können bis zu 40 Liter Wasser verschmutzen. Der Harz ist das größte Trinkwassereinzugsgebiet Deutschlands, was die Problematik besonders brisant macht, da Schadstoffe aus dem Müll in Boden, Wasser und Nahrungsketten gelangen können. Die Zersetzung von Blechdosen dauert rund 150 Jahre, während Plastikverpackungen bis zu 500 Jahre benötigen.

Maßnahmen zur Müllvermeidung

Im Nationalpark gibt es aus Gründen des Wildtierschutzes keine Mülleimer. Ranger sammeln regelmäßig Müll, wobei sie Unterstützung von Freiwilligen erhalten. Jährlich werden etwa 1.000 Säcke Müll eingesammelt. Der Nationalpark appelliert daher an die Besucher, ihren Müll wieder mit nach Hause zu nehmen. Eine wichtige Initiative in diesem Zusammenhang ist die „No-Trash-Aktion“, die darauf abzielt, Müll im Park zu beseitigen, wie news38.de berichtete.

Die „NoTrash“-Aktion ermöglicht es den Wanderern, aktiv an der Müllbeseitigung teilzunehmen. An den Nationalpark-Einrichtungen stehen Aktionsboxen mit Mülltüten und Müllgreifern zur Verfügung. Der Zugangscode zu diesen Boxen kann ebenfalls in den Einrichtungen des Nationalparks erfragt werden. Teilnehmer können mit den bereitgestellten Mülltüten und Greifern auf ihre Wanderungen gehen, um Müll zu sammeln. Nach der Wanderung können sie die gefüllte Mülltüte in einer der Aktionsboxen abgeben. Als Dankeschön erhalten die Teilnehmer einen Sonderstempel der Harzer Wandernadel mit dem Hashtag #NoTrash, wie nationalpark-harz.de hervorhebt.

Die Aktions-Tüten bestehen aus Maisstärke, um Plastikmüll zu vermeiden. Zudem sind die Nationalpark-Regeln auch für die Teilnehmer der Aktion verbindlich; es wird empfohlen, auf den Wegen zu bleiben. Der NoTrash-Stempel dient zudem als Nachweis für die Wandernadel „Wildnis-Entdecker“, und die Anti-Müll-Kampagne umfasst Infobanner, die die Gäste auf die Problematik des Mülls aufmerksam machen.