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Streik-Chaos bei der Deutschen Post: Leere Briefkästen im Norden!

In Norddeutschland gab es am 1. März 2025 einen Warnstreik bei der Deutschen Post, an dem sich rund 600 Zusteller beteiligten. Laut der Gewerkschaft Verdi waren die Auswirkungen in mehreren Städten deutlich spürbar; leere Briefkästen wurden in Orten wie Lüneburg, Winsen an der Luhe, Kiel, Flensburg und Lübeck gemeldet. Während in Hamburg Briefe zugestellt wurden, um die anstehende Bürgerschaftswahl zu berücksichtigen, blieben allein am Freitag und Samstag schätzungsweise 8.000 Pakete in der Stadt liegen.

Die Streikmaßnahmen hatten auch in anderen Regionen gravierende Folgen: In Schleswig-Holstein wurden an beiden Warnstreiktagen rund 700.000 Briefe und 35.000 Pakete nicht zugestellt. In Nordniedersachsen blieben etwa 200.000 Briefe und 13.000 Pakete liegen. Diese Warnstreiks sind die zweiten in Folge, und Verdi hofft, mit diesen Maßnahmen Druck auf die Deutsche Post auszuüben, um eine höhere Bezahlung durchzusetzen. Tarifgespräche sind für Montag und Dienstag geplant, wobei ein verbessertes Angebot vom Postvorstand erwartet wird, nach insgesamt elf Streiktagen.

Hintergrund der Warnstreiks

Die Warnstreiks bei der Deutschen Post sind Teil eines umfassenderen Protestes, der am 28. Januar 2025 mit einem ersten bundesweiten Warnstreik begann. Am 29. Januar wurden Beschäftigte in der Zustellung in ländlichen Regionen aller Bundesländer (außer den Stadtstaaten) zu vollschichtigen Warnstreiks aufgerufen. Ab dem 4. Februar folgten ganztägige Streiks in Nordrhein-Westfalen, Hessen, Niedersachsen, Bremen, Baden-Württemberg und Bayern. Trotz dieser Warnstreiks betonte Verdi, dass die Zustellung der Wahlunterlagen für die Bundestagswahl am 23. Februar 2025 gesichert ist.

Verdi fordert unter anderem eine Tarifsteigerung von linear sieben Prozent für Tarifbeschäftigte, Auszubildende und dual Studierende bei einer Laufzeit von zwölf Monaten. Zudem werden drei Tage mehr Urlaub für Tarifbeschäftigte und Auszubildende sowie ein zusätzlicher Urlaubstag für ver.di-Mitglieder gefordert. Andrea Kocsis von Verdi begründete die Forderungen mit den hohen Lebenshaltungskosten und der Tatsache, dass die Einkommen der Mehrheit der Beschäftigten bei der Deutschen Post AG unter dem mittleren Einkommen in Deutschland liegen.