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Am letzten Wochenende wurde im Haltepunkt Glasebach eine neue Seilwinde installiert, die als Ersatz für das originale, über 200 Jahre alte und marode Exemplar dient. Der Haltepunkt ist ein zentraler Ausgangspunkt für zahlreiche Spaziergänge zu den nahegelegenen Sehenswürdigkeiten, darunter das Schaubergwerk und das Bergbaumuseum. Jährlich zieht die Grube Glasebach bis zu 6.000 Besucher an.
Die Grube war bis 1981 für die Förderung von Flußspat bekannt. In den letzten Jahren mussten aufgrund von Wasserproblemen zeitweise Schließungen während der Wintermonate in Kauf genommen werden. Der Straßberger Montanverein, bestehend aus 35 Mitgliedern, engagiert sich aktiv für den Erhalt und die Pflege der Grube. Die Pflege des historischen Grabens und Teichsystems aus der Bergbauzeit erfolgt in enger Zusammenarbeit mit dem Straßberger Angelverein und dem Ortsbürgermeister, um die Geschichte der Region zu bewahren.
Vereinsleben und lokale Unternehmungen
Zu den weiteren lokalen Initiativen gehört die Brauerei von Marten Sacks, die eine ehemalige Zahnarztpraxis in ein Brauhaus umgewandelt hat und jährlich 5.000 Liter Bier produziert. Die „Bergschänke“ von Bettina Hübner ist ein fester Bestandteil der Dorfgemeinschaft und besteht seit 1976 in Familienbesitz. Zudem arbeiten die „Dutchoven-Freunde Straßberg“ eng mit anderen Vereinen zusammen, um das „Dutchoven-Fest“ zu organisieren.
Das Freizeitangebot wird durch den Angelverein ergänzt, der Räucherfisch anbietet, und die Brauchtumsgruppe Selketal, die ein Unterhaltungsprogramm präsentiert. Die Freiwillige Feuerwehr und die Wasserwehr von Harzgerode sind ebenfalls in der Gemeinde aktiv. Die Wasserwehr zählt 13 Mitglieder, die regelmäßig Übungen durchführen und im Falle von Hochwasser an der Selke eingreifen. Motorrad-Enthusiasten, bekannt als Harzfüchse, finden ebenfalls in Straßberg eine Heimat. Während der Bau eines neuen Dorfgemeinschaftshauses mit Sporthalle voranschreitet, nutzen die Sport- und Kreativfrauen vorübergehend den Versammlungsraum der Feuerwehr.
Die Geschichte der Grube reicht bis in das Jahr 1949/1950 zurück, als der alte Schacht durch den VEB Verfestigungen und Abdichtungen Schachtbau Nordhausen geöffnet wurde. Die Förderungen des damals geringen Vorkommens an Fluorit wurden nur für eine kurze Zeit fortgeführt. 1976 prägte der Bau eines zwölf Meter hohen stählernen Fördergerüsts den Übertagebereich der Grube. Dieses wurde nach Plänen des Staßfurter Kalikombinats von Mitarbeitern der Straßberger Grube errichtet. Die Förderungen aufgrund der als zu gering eingeschätzten Abbauwürdigkeit wurden schließlich 1982 eingestellt, und die Grube erhielt die Funktion eines Wetter- und Materialschachts. Die letzte Seilfahrt fand am 5. Januar 1990 statt, wie auf [grubeglasebach.afgharz.eu](https://grubeglasebach.afgharz.eu/geschichte/) berichtet wird.