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Skandal um Karla Sofía Gascón: Zieht der Oscar das Handbremsseil?

Inmitten der Aufregung um die 97. Oscar-Verleihung gerät die Schauspielerin Karla Sofía Gascón ins Kreuzfeuer der Kritik. Dies geschieht aufgrund von alten Social-Media-Beiträgen, die rassistische und diskriminierende Äußerungen enthalten. Gascón, die als Hauptdarstellerin im Film „Emilia Pérez“ fungiert, ist die erste Transfrau, die in der Kategorie „Beste Hauptdarstellerin“ für einen Oscar nominiert wurde. Doch die Kontroversen um ihre Vergangenheit könnten den Erfolg des Films gefährden.

Der Musical-Thriller „Emilia Pérez“ ist mit 13 Nominierungen der große Favorit bei der diesjährigen Oscar-Verleihung. Der Film gilt als bester nicht-amerikanischer Film und hat bei der Golden Globe-Verleihung in der Kategorie „Komödie / Musical“ gewonnen. Doch Gascóns Vergangenheit wirft einen Schatten auf diesen Erfolg. Alte Tweets, in denen sie unter anderem über Araber, Katalanen und den Islam herzieht, wurden von einer kanadischen Journalistin entdeckt, nur wenige Wochen vor der Verleihung.

Kontroversen und Auswirkungen auf die Oscar-Chancen

Die Reaktionen auf Gascóns Tweets waren überwältigend negativ. In ihren Beiträgen beleidigt sie auch bekannte Persönlichkeiten wie Miley Cyrus und Adele und bezeichnet George Floyd, ein Opfer von Polizeigewalt, als „Junkie“. Ihre Entschuldigung, die als halbherzig wahrgenommen wurde, betont, dass sie sich für einen „Kampagne des Hasses“ ausgesetzt sieht. Kritiker befürchten, dass diese Skandale nicht nur die Erfolgschancen von „Emilia Pérez“, sondern auch ihre eigene Nominierung beeinträchtigen könnten.

Während die Oscar Academy ein starkes Augenmerk auf politische Korrektheit legt, stehen auch die Produktionsfirmen Netflix und United Talent Agency wegen mangelnder Überprüfung von Gascóns Tweets in der Kritik. Experten und Wettbüros berichten von sinkenden Chancen für den Film. Der brasilianische Film „I’m Still Here“ hat durch seine Nominierungen ebenfalls an Aufmerksamkeit gewonnen, während andere Titel wie „Der Brutalist“ und „Wicked“ möglicherweise von der Kontroversen um Gascón profitieren könnten, wie Joyn und ZDF berichteten.