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Stadtbahn-Streit: Albstadt fordert Tübinger Verbindung!

In einer Sitzung des Regionalverbands Neckar-Alb hat Boris Palmer die Verkehrsinfrastruktur in der Region angesprochen. Er äußerte, dass es nicht hinnehmbar sei, dass Albstadt über eine Stadtbahn verfüge, während Tübingen diese Möglichkeit nicht habe. Die Stadt Albstadt ist bekannt für ihre hohe Autodichte und die Bevölkerung zeigt wenig Interesse an der geplanten Regionalstadtbahn, wie schwaebische.de berichtet. Palmer befürwortet die Albstädter Talgangbahn, um die Tübinger Bevölkerung für die eigene Stadtbahn zu gewinnen. Allerdings stimmte die Mehrheit der Tübinger Bürger gegen das Stadtbahnprojekt, während der Albstädter Gemeinderat für die Reaktivierung der Talgangbahn votierte.

Die Genehmigungen und Entscheidungen sind in die standardisierte Bewertung der Regionalbahn Neckar-Alb eingeflossen, die für den Fortschritt des Projekts von entscheidender Bedeutung ist. Sollte die Talgangbahn nicht reaktiviert werden, könnte eine neue standardisierte Bewertung 1 bis 2 Jahre in Anspruch nehmen. Der Albstädter Gemeinderat hat zudem kürzlich die Verträge zur Talgangbahn wegen finanzieller Bedenken und der Unsicherheit über die tatsächliche Nutzung durch die Bevölkerung diskutiert. Bislang wurde jedoch kein Antrag gestellt, der die Stadtverwaltung zu einem Vertragsbruch zwingen würde.

Diskussion um die Talgangbahn

In der Diskussion um die Talgangbahn hat der CDU-Fraktionsvorsitzende Steffen Conzelmann angekündigt, dass die CDU-Fraktion Ende März intern über das Thema beraten werde. Albstadts Oberbürgermeister Roland Tralmer betonte, dass das Projekt der Regionalstadtbahn unverändert fortgeführt werde. Momentan liegen der Stadtverwaltung keine neuen Anträge vor, was darauf hindeutet, dass der Meinungsbildungsprozess in den Fraktionen noch nicht abgeschlossen ist.

Die Stadtverwaltung Albstadt erachtet die Reaktivierung der Talgangbahn als zukunftsweisend. In einer Gemeinderatssitzung am 20. Februar 2025 wurde das Thema beleuchtet und deutlich, dass der Ausstieg aus dem Projekt Albstadt über 130 Millionen Euro an Bundes- und Landesmitteln kosten würde. Diese Fördermittel sind für den Umbau einer 8,2 Kilometer langen Brache in Verkehrsinfrastruktur vorgesehen. Die finanziellen Mittel müssen für nichts anderes verwendet werden und der Wegfall würde jährliche Finanzbeiträge des Landes Baden-Württemberg in Millionenhöhe zur Folge haben, wie talgangbahn.de berichtet.

Ein erneuter Ausstieg könnte zudem einen finanziellen Verlust von 1,5 Millionen Euro an den Landkreis nach sich ziehen. Die Unterschrift der Verträge und Beschlüsse hat bereits Vertrauen bei Projektpartnern und dem Land Baden-Württemberg geschaffen. Außerdem wurde die Möglichkeit zur Übernahme zusätzlicher Kosten für einen Halbstundentakt bei steigenden Fahrgastzahlen in den Hintergrund gedrängt. Die Notwendigkeit zur Barrierefreiheit an Bushaltestellen würde zusätzliche Kosten von über 600.000 Euro verursachen. Ein Ausbau der Alternativtrasse ist rechtlich nicht möglich, da die Trasse juristisch für den Eisenbahnverkehr gewidmet bleibt.