
Die Debatte um die Verkehrswende in Landau nimmt an Intensität zu. Dabei stehen die Grünen unter Druck, insbesondere wegen der Ablehnung ihres Antrags zur Anhörung von Wissenschaftlern durch die SPD im Stadtrat. Fraktionsvorsitzende Lea Saßnowski und Lea Heidbreder wiesen den Vorwurf zurück, dass ihre Bewertung der Verkehrswende ausschließlich auf den Modal-Split-Daten von 2023 basiere. In ihrer Antragsbegründung hatten die Grünen auf Unsicherheiten bei der Interpretation hingewiesen.
Die Grünen kritisieren die SPD scharf, da sie keinen weiteren Vorschlag zur Stärkung des Rad-, Fuß- oder Busverkehrs gemacht hätten. Stattdessen reduziere die SPD die Verkehrswende auf die Förderung des Radverkehrs. Sie heben den so genannten „Kannibalisierungseffekt“ hervor, der durch Verbesserungen im Umweltverbund entstehen kann, was zu Verschiebungen innerhalb des Verkehrssystems führen könnte. Während es keine großen Steigerungen im Modal Split zugunsten des Radverkehrs gegeben hat, berichten die Grünen von einer Verbesserung um acht Prozentpunkte. Dies steht im Gegensatz zu den gegenteiligen Behauptungen der SPD.
Kritik an der SPD und Erfolge der Verkehrswende
Die Grünen anerkennen einige sinnvolle Maßnahmen unter der Amtszeit des SPD-Bürgermeisters Maximilian Ingenthron, bewerten dessen Tempo jedoch im Vergleich mit dem des CDU-Verkehrsdezernenten als unzureichend. Ein weiterer Kritikpunkt ist die Entscheidung der SPD, sich mit CDU und FWG zusammenzuschließen und den Mobilitätsausschuss abzuschaffen, was aus Sicht der Grünen die Benachteiligung des Fußverkehrs zugunsten des Autos zur Folge hatte. Zudem wird eine laufende Negativkampagne gegen den Grünen Verkehrsdezernenten Lukas Hartmann angeprangert.
In einem anderen Kontext berichtet die website Lea Heidbreder von den positiven Auswirkungen der Maßnahmen im Verkehrsbereich unter einem GRÜNEN Verkehrsdezernenten. Die Umfragen zeigen eine signifikante Verlagerung des Verkehrs vom Auto auf den Umweltverbund, die von 21% auf 29% gestiegen ist. Außerdem wird die Zufriedenheit der Befragten mit der Verkehrssituation als hoch eingestuft. Insbesondere der Fußverkehr zeigt signifikante Zuwächse von +7 Prozentpunkten im Binnenverkehr und +6 Prozentpunkten insgesamt.
Zusätzliche Maßnahmen, wie die Einführung der Flexline Ende 2022 und das Deutschlandticket im Frühjahr 2023, haben die Nutzung des ÖPNV verbessert. Überdies stieg der Anteil der Haushalte ohne Auto, insbesondere bei Senioren, von einem Siebtel im Jahr 2018 auf ein Drittel im Jahr 2023. Ein Rückgang der Führerscheinzahlen bei 17- bis 65-Jährigen zwischen 1 und 6 Prozentpunkten unterstreicht die Veränderungen im Mobilitätsverhalten der Bevölkerung.