
Ein Konflikt über eine Drogenschuld in Höhe von 57.000 Euro führte zur Entführung eines österreichischen Mannes in der niederländischen Stadt Spanbroek. Die Entführung, die am 26. Mai 2023 stattfand, kam an die Öffentlichkeit und löste eine umfassende polizeiliche Suchaktion aus.
Der Vorfall ereignete sich gegen 14:20 Uhr, als der Mann, der ohne Schuhe und sichtbar verängstigt war, von Zeugen beobachtet wurde, wie er laut schreiend auf der Straße herumgelaufen ist. Zwei Männer zwangen ihn in ein Auto und fuhren in unbekannte Richtung. Der Mann hatte zuvor versucht, eine Busverbindung zu nehmen, hatte jedoch kein Geld bei sich. Augenzeugen berichteten, dass die Entführung von Überwachungskameras aufgezeichnet wurde, und die Polizei verbreitete noch am selben Abend ein Foto des Vermissten.
Festnahmen und Verlauf der Entführung
Am Abend der Entführung wurden in Heerhugowaard zwei Verdächtige, ein 33-jähriger Mann aus Hoorn und ein 32-jähriger Mann aus Wognum, festgenommen. Diese Festnahmen führten jedoch nicht zur Auffindung des entführten Mannes. Über das Pfingstwochenende hinweg erhielt die Polizei zahlreiche Hinweise aus der Bevölkerung, die jedoch nicht zum gewünschten Erfolg führten.
Drei Tage nach der Entführung, am 29. Mai 2023, wurde der vermisste Mann von einer aufmerksamen Zugbegleiterin in verwirrtem Zustand am Bahnhof Beverwijk entdeckt. Er war in „guter Gesundheit“ und wies keine sichtbaren Verletzungen auf, bestätigte jedoch die Entführung. Diese Aussagen führten zu einer intensiven Suche nach den Entführern.
In der Folge wurden die Hauptverdächtigen, der 39-jährige N. K. aus Alkmaar und der 33-jährige J. H. aus Hoorn, die sich monatelang der Polizeigewalt entzogen, identifiziert. N. K. floh nach England, wo er im Juli 2023 festgenommen und im September nach den Niederlanden zurückgebracht wurde. J. H. wurde einen Monat später in Bovenkarspel verhaftet.
Die Staatsanwaltschaft forderte für die Verdächtigen Haftstrafen von bis zu zwei Jahren, wobei J. H., N. K. und A. B. dies bekamen, während gegen T. V. eine Strafe von einem Jahr, davon die Hälfte auf Bewährung, gefordert wurde. Die Anklage bestätigte, dass die Entführung aus einem Konflikt über Kokain und Geld resultierte und beschuldigte die Verdächtigen, das Opfer „Tag und Nacht“ bewacht, mit einer Bambusstange geschlagen und mit einer Schusswaffe eingeschüchtert zu haben. Die Urteilsverkündung ist für den 7. April 2025 angesetzt.