Bei der Bürgerschaftswahl in Hamburg wurden mehr als eine Million Menschen zur Stimmabgabe aufgerufen. Die SPD geht als klare Siegerin aus der Wahl hervor und bleibt somit die stärkste politische Kraft in der Hansestadt. Laut dem vorläufigen Ergebnis erreicht die SPD 33,5 % der Stimmen, was einem Rückgang von 5,7 Prozentpunkten im Vergleich zur Wahl 2020 entspricht. Die CDU erzielt 19,8 % und überholt damit die Grünen, die mit 18,5 % auf den dritten Platz fallen.
Die Wahlbeteiligung lag bei 67,7 % und übertrifft damit die 63 % der vorherigen Wahl im Jahr 2020. Diese Wahl brachte auch eine Stimme für die Linke, die mit 11,2 % an Zustimmung gewann, sowie für die AfD, die sich auf 7,5 % verbesserte. Die FDP hingegen scheiterte erneut an der Fünf-Prozent-Hürde und kam auf lediglich 2,3 %, während BSW 1,8 % und Volt 3,2 % erlangten. Insgesamt zogen 121 Abgeordnete in die Bürgerschaft ein.
Sondierungsgespräche zwischen SPD und Grünen
Am Freitag treffen sich die Hamburger SPD und die Grünen zu Sondierungsgesprächen. Die Grünen, beauftragt von ihrer Landesmitgliederversammlung, wollen dabei mit einer Delegation von acht Vertretern teilnehmen, darunter auch die vier Senatoren der Grünen: Wissenschaftssenatorin Katharina Fegebank, Verkehrssenator Anjes Tjarks, Umweltsenator Jens Kerstan und Justizsenatorin Anna Gallina. Weitere Mitglieder der Delegation sind die beiden Landesvorsitzenden Maryam Blumenthal und Leon Alam sowie die Fraktionsvorsitzenden Jennifer Jasberg und Dominik Lorenzen.
Die SPD, unter Bürgermeister Peter Tschentscher, hat die Möglichkeit, die bereits bestehende Koalition mit den Grünen fortzusetzen oder alternativ eine Regierungsbeteiligung mit der CDU in Betracht zu ziehen. Letztere hat im Vergleich zur Wahl 2020 deutlich zugelegt. Die Gespräche mit der CDU sind derzeit noch nicht terminiert, könnten jedoch in der kommenden Woche stattfinden. CDU-Spitzenkandidat Dennis Thering hat bereits seine Offenheit für Koalitionsgespräche signalisiert.
Katharina Fegebank, die Grünen-Spitzenkandidatin, äußert sich optimistisch über die Verhandlungsposition der Grünen und unterstützt die Fortsetzung der Rot-Grün-Koalition. Diese neue Regierungsbildung wird mit Spannung erwartet, während die SPD und die Grünen gemeinsam über 70 der 121 Sitze in der Bürgerschaft halten.
