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Messer-Mann Kahlid O. vor Gericht: Psychiatrie statt Abschiebung?

In Dresden sorgt der Fall des Intensivtäters Khalid O., einem abgelehnten Asylbewerber aus Eritrea, derzeit für Aufsehen. Khalid O., geschätzt 30 Jahre alt, hat bereits eine vierjährige Haftstrafe für eine Messerattacke verbüßt, bei der er im April 2020 drei Menschen verletzte. Doch auch nach seiner Entlassung hört der Schrecken nicht auf: Neue Anschuldigungen belasten den Mann schwer.

Jetzt muss das Landgericht Dresden entscheiden, ob Khalid O. aufgrund einer möglichen paranoiden Schizophrenie im Maßregelvollzug untergebracht wird. Erneut griff er zu einem Messer, als er Crystal von einem libyschen Dealer kaufen wollte. Wie Bild berichtet, durchbohrte er dabei mit einem Fiskars-Messer eine Arterie seines Opfers, was eine Not-Operation zur Folge hatte. Khalid O. wirft zudem Schatten auf seine Vergangenheit: Angeblich hatte er „Probleme mit der Regierung“ seines Heimatlandes, bevor er nach Deutschland gelangte. Doch sein Anwalt musste klarstellen: Khalid habe zuvor in Eritrea gestohlen.

Tödlicher Spießrutenlauf

Der Tathergang wirft viele Fragen auf. Bei einer Festnahme hatte Khalid O. gleich drei Messer bei sich. Schon während seiner Haftstrafe versuchte er, sich mit bloßen Händen unter einem Sicherheitszaun hindurchzugraben, ein eigentlich aussichtsloses Unterfangen. Obwohl er bereits vor Gericht erklärt hatte, Stimmen zu hören, beteuert er nun: „Ich bin nicht krank.“ Doch Fremde könnten seine Gedanken lesen, klagt er.

Erschreckend ist auch die soziale Perspektive des Täters: Bis heute kann Khalid O. nicht abgeschoben werden, denn Eritrea stellt keine Ersatzdokumente aus. Stattdessen wurde er mit einer Duldung versehen – ein Zustand, der sich mangels eines gültigen Passes auch nicht ändern wird.

Neue Kapitel in einem langen Drama

Richter Herbert Pröls, bekannt für seine direkte Art, hinterfragt weiter die Motive und Beweggründe von Khalid O. Nach Entlassung aus dem Gefängnis kassierte er 1600 Euro vom Staat, die er innerhalb von sechs Tagen ausgegeben hatte. Beklagen tut er sich, dass er seit seiner Ankunft in Deutschland nur zwei Monate in einer Bäckerei gearbeitet habe.

Dieser Fall führt uns erneut die Herausforderungen vor Augen, mit denen das deutsche Justiz- und Asylsystem konfrontiert ist. Die Debatten über den Fall Khalid O. zeigen die zugespitzte Lage deutlich auf, während Bild weiterhin über die strittige Diskussion zu diesem Fall berichtet. Kann eine hoffentlich baldige Entscheidung des Gutachters Prof. Dr. Dr. Markus Donix den Weg weisen?

Der Richter, die Anwälte und alle Zuschauer verfolgen gespannt, wie der Fall weitergeht. Die Frage bleibt, ob Khalid O. den Rest seines Lebens hinter Gittern oder in einer psychiatrischen Einrichtung verbringen wird.