Deutschland

Die Neue Generation erhebt die Stimme: Bürgerrat gegen den politischen Einfluss!

Im August 2023 fand in Halle (Saale) ein Protestmarsch der Klimabewegung „Letzte Generation“ statt. Diese Gruppierung hat sich nun aufgelöst und etwa 20 aktive Mitglieder in Halle hinterlassen. Aus der Auflösung heraus wird jedoch ein Nachfolgeprojekt mit dem Namen „Neue Generation“ gegründet.

Am Dienstag hörten 14 Interessierte einen Vortrag von Klimaaktivistin Emma Dorow, die zuvor zwei Jahre in Halle lebte. Dorow stellte die Pläne der „Neuen Generation“ vor. Die Gruppe will zivilen Widerstand leisten und kritisiert die derzeitige politische und wirtschaftliche Situation. Sie betont, dass die Welt und die Demokratie in Gefahr sind, und benennt die Erderhitzung sowie Ressourcenkriege als zentrale Probleme. Des Weiteren äußerte sie Kritik an reichen Entscheidungsträgern, die gegen das Interesse der Allgemeinheit handeln.

Geplante Aktionen und Forderungen

Die „Neue Generation“ lässt sich von der griechischen Antike inspirieren und fordert Bürgerräte mit echter Gestaltungsmacht. Ihrer Ansicht nach ist die Politik stark von Konzernen und Lobbyorganisationen beeinflusst. Zudem fordert die Gruppe ein bedingungsloses Grundeinkommen und strebt eine solidarische Gesellschaft an.

Ab Mitte Februar soll ein Organisationskern gebildet werden, der durch Deutschland tourt. Ein öffentliches Auftreten ist für den 30. Mai 2024 geplant, bei dem ein Bürgerrat vor dem Bundestag stattfinden soll. Dieser Bürgerrat soll einen Zehn-Punkte-Plan erarbeiten, um den Einfluss des Geldes auf die Politik zu reduzieren. Vom 2. bis 7. Juni 2024 wird eine „Widerstandswelle“ mit möglichen Protestaktionen angestrebt. Weitere Bürgerräte sind für den Herbst 2024 vorgesehen.

Ergänzend zu diesen Entwicklungen hat sich die Aktivist:innengruppe „Letzte Generation“ in zwei neue Gruppen aufgeteilt: die „Neue Generation“ und das „Widerstands-Kollektiv“. Diese Aufteilung wurde am Mittwochabend bekannt gegeben, wobei beide Gruppen weiterhin gemeinsam in der Klimagerechtigkeitsbewegung aktiv sein wollen. Während die „Letzte Generation“ bekannt für zivilen Ungehorsam wie Verkehrsblockaden war, richtet die „Neue Generation“ ihren Fokus auch auf den Kampf gegen Faschismus und den Erhalt der Demokratie.

Eine der geplanten Initiativen ist ein „Parlament der Menschen“, welches im Mai in einem großen Kuppelzelt vor dem Bundestag erstmals zusammentreffen soll. Ziel ist es, politische Aufmerksamkeit zu erzeugen und Lösungen zu erarbeiten. Zudem sind Haustürgespräche angesetzt, um Menschen zu erreichen, die bisher nicht Teil der Bewegung waren. Lokale Versammlungen in ganz Deutschland sind ebenfalls vorgesehen, und erste Aktionen der „Neuen Generation“ sollen in der kommenden Woche beginnen. Aktivistin Lina Eichler betont, dass bereits Handlungsbedarf besteht und Proteste nicht warten können.

Mit dieser Neuausrichtung signalisiert die „Neue Generation“ ein verstärktes Engagement in der Klimabewegung und einen breiteren Ansatz im Kampf gegen soziale Ungerechtigkeiten und für Demokratie.

Für weitere Informationen über die Hintergründe der Entwicklungen in der Klimabewegung können die Artikel auf dubisthalle.de und taz.de nachgelesen werden.