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Deutschlands Industrie in der Krise: 100.000 Arbeitsplätze in Gefahr!

Im Verarbeitenden Gewerbe in Deutschland wird bis Ende 2025 mit massiven Jobverlusten gerechnet. Laut einer aktuellen Studie der Unternehmensberatung EY, die am 5. März 2025 veröffentlicht wurde, könnten weitere 100.000 Industriearbeitsplätze wegfallen. Bereits im Jahr 2024 verloren 70.000 Beschäftigte ihre Jobs in der Branche, während seit 2019 insgesamt 141.400 Arbeitsplätze verloren gingen. Der Rückgang ist eine direkte Folge der schwachen globalen Konjunktur und hoher Energiepreise.

Die deutsche Industrie sieht sich zusätzlich einem verstärkten Wettbewerb, insbesondere aus China, gegenüber. Im vergangenen Jahr sank der Umsatz deutscher Industrieunternehmen um 3,8 Prozent im Vergleich zum Vorjahr, was einem Umsatzverlust von rund 83,6 Milliarden Euro entspricht. Besonders betroffen sind die Elektrotechnikbranche mit einem Umsatzrückgang von 7,5 Prozent, die Metallbranche mit 5,1 Prozent und die Autoindustrie, die ebenfalls einen Rückgang von 5,0 Prozent verzeichnete. Jan Brorhilker, ein Experte von EY, betont, dass die Beschäftigungsentwicklung verzögert auf die Veränderungen der Umsätze reagiert, da zahlreiche Unternehmen versuchen, Stellenabbau so lange wie möglich zu vermeiden.

Verlagerung von Produktion ins Ausland

Die Verlagerung von Produktion ins Ausland wird sich negativ auf die Beschäftigungslage auswirken. Immer mehr Industrieunternehmen entscheiden sich, Neuinvestitionen außerhalb Deutschlands zu tätigen, was auf zahlreiche Probleme am Standort Deutschland zurückzuführen ist. Zudem birgt das Risiko von Handelskriegen die Gefahr, dass große Industriebetriebe ihre Produktion ins Ausland verlagern. Trotz eines bevorstehenden Regierungswechsels erwarten Experten keine positive Trendwende in der Industrie im laufenden Jahr. Die Unternehmen sehen sich gezwungen, Kosten zu senken, ihre Flexibilität zu erhöhen und die Wettbewerbsfähigkeit zu steigern, um auf die anhaltend herausfordernden Bedingungen zu reagieren.

Zusätzlich berichten über die Situation in der deutschen Industrie auch andere Quellen. Laut dem [EY Industrie Barometer Q4](https://www.ey.com/de_de/newsroom/2025/02/ey-industrie-barometer-q4) sank der Umsatz deutscher Industrieunternehmen im vierten Quartal um 2,5 Prozent, was die Tendenz der letzten sechs Quartale fortsetzt. Die Inlandsnachfrage sank um 4,8 Prozent, während Exporte um 2,8 Prozent zurückgingen. Die Unsicherheiten in der Weltkonjunktur und auf dem chinesischen Markt belasten insbesondere die Automobilindustrie, die unter Druck steht, da sie 760.000 Beschäftigte umfasst.