
Am Freitag, den 5. März 2025, sind in Thüringen zahlreiche Kindertagesstätten von einem ganztägigen Warnstreik betroffen, zu dem die Bildungsgewerkschaft GEW aufgerufen hat. Eltern müssen sich auf erhebliche Einschränkungen in der Betreuung ihrer Kinder einstellen, insbesondere in kommunalen Kitas. Rund 400 dieser Einrichtungen werden laut Berichten von MDR am Streik teilnehmen.
Insgesamt gibt es in Thüringen rund 1.300 Kindergärten, wobei etwa ein Drittel unter kommunaler Trägerschaft steht und somit vom Streik betroffen ist. Die Landeselternsprecherin der Kindergärten in Thüringen, Juliane Worgt, hat die Hoffnung geäußert, dass in den meisten Fällen eine Notbetreuung organisiert werden kann. Eltern werden jedoch aufgefordert, sich direkt bei ihrer jeweiligen Einrichtung über die aktuellen Betreuungsmöglichkeiten zu informieren.
Betroffene Einrichtungen in Erfurt und Gotha
In Erfurt bleiben am Freitag sechs Kindergärten, darunter das Daberstädter Räuberland und das Abenteuerland, vollständig geschlossen. Fünf weitere kommunale Kitas in der Stadt haben verkürzte Öffnungszeiten oder bieten nur Notbetreuung an. Auch in Umpferstedt im Weimarer Land bleibt der Kindergarten geschlossen. In Gotha sind drei städtische Kindergärten, das August-Köhler-Kinderhaus, Bummi und Sonnenblume, betroffen, während im Montessori-Kinderhaus mit verkürzten Öffnungszeiten gerechnet wird. Aktuell sind alle anderen städtischen Kindergärten in Gotha vom Streik nicht betroffen, wobei kurzfristige Änderungen nicht ausgeschlossen sind, wie auf n-tv berichtet wird.
Bei vollständigen Schließungen müssen Eltern die Betreuung ihrer Kinder selbst organisieren, da kein Anrecht auf Freistellung von der Arbeit besteht. Die GEW, die den Warnstreik organisiert, betont, dass bessere Arbeitsbedingungen für das Kita-Personal auch zu einer Verbesserung der Betreuungsverhältnisse für Kinder führen würden. Die aktuellen Tarifverhandlungen für den öffentlichen Dienst zielen auf eine Erhöhung der Gehälter um 8% oder mindestens 350 Euro pro Monat sowie auf zusätzliche freie Tage ab. Die Arbeitgeber haben jedoch die Forderungen als nicht finanzierbar zurückgewiesen. Die dritte Verhandlungsrunde der Tarifverhandlungen ist für den 14. bis 16. März geplant.