
Ein schwerer Ausbruch von Pferdeherpes ereignete sich im Reitverein Waiblingen, wo ein Pferd aufgrund gravierender Gesundheitsprobleme eingeschläfert werden musste. Aktuell sind Sicherheitsvorkehrungen und Quarantänemaßnahmen in Kraft, um die Verbreitung des hochansteckenden Virus zu kontrollieren. Der Zugang zum Gelände ist nur nach vorheriger Anmeldung und Desinfektion erlaubt.
Rund vier Wochen nach dem Ausbruch zeigen die Tiere eine stabilere Verfassung, obwohl bei fast zwei Dritteln der 40 im Stall untergebrachten Pferde Symptome wie Fieber und Husten aufgetreten sind. Besonders besorgniserregend war der Zustand des Vereinsponys „Chupete“, das unter einer Gesichtslähmung litt, jetzt aber wieder stabil ist. Bei den Infektionen sind zudem neurologische Ausfälle zu beobachten. Im Stall besteht seit langem eine Impfpflicht, die als wichtig für die Eindämmung des Virus erachtet wird.
Aktuelle Lage und Maßnahmen
Insgesamt wurden 27 von 40 Pferden im Stall als infiziert identifiziert. Das Quarantäne-Zelt bleibt bestehen, und die Abstände zwischen den Tieren werden strikt eingehalten. Regelmäßige Fiebermessungen und Abstriche sind integraler Bestandteil der Vorsorgemaßnahmen. Der normale Reitschulbetrieb ist derzeit nicht möglich, was zu finanziellen Belastungen für den Verein führt; nahezu zwei Monate lang kann kein Unterricht stattfinden. Der Verein zeigt sich jedoch dankbar für die Spenden, die zur Unterstützung beitragen.
Pferdeherpes ist für Menschen und andere Tiere weitgehend harmlos, aber die Symptome können je nach Alter und Gesundheitszustand der Pferde variieren. Eine anhaltende Infektion kann bis zu zwölf Tage dauern, und um Neuinfektionen zu vermeiden, wird Isolation bei Verdacht auf eine Ansteckung empfohlen.
Wie die Informationen von Reiter Revue erläutern, können equine Herpesviren über die Atemwege in Pferde eindringen und dort zu ernsten Krankheitsbildern führen. Schätzungen zeigen, dass weltweit bis zu 60% der Pferde latent mit EHV1 und/oder EHV4 infiziert sind, wodurch die Notwendigkeit einer effektiven Impfstrategie noch deutlicher wird. Neurologische Symptome können innerhalb von 6 bis 10 Tagen nach der initialen Infektion auftreten, was eine schnelle Reaktion und strenge Hygienemaßnahmen unabdingbar macht.
Die Ausbrüche von Pferdeherpes sind meist auf einen einzelnen Bestand beschränkt, aber direkter Kontakt oder Änderungen im Pferdeverkehr können zur Verbreitung des Virus beitragen. Die Umsetzung von Hygienemaßnahmen, wie Schutzkleidung und Desinfektion, ist daher entscheidend, um die Gesundheit der Tiere zu schützen.