BerlinLichtenberg

Fußballfans eskalieren nach Spiel: Polizei wird angegriffen!

Nach einem Regionalliga-Fußballspiel zwischen der VSG Altglienicke und dem SV Babelsberg 03, das mit einem Unentschieden von 1:1 endete, kam es zu Ausschreitungen in Berlin-Lichtenberg. Laut [Tagesspiegel](https://www.tagesspiegel.de/berlin/angriff-auf-polizei-fussballfans-attackieren-in-lichtenberg-polizeibeamte-13336261.html) attackierten relativ aggressive Fußballfans kurz nach dem Spiel die Polizei. Fünf Polizeibeamte erlitten dabei leichte Verletzungen, konnten ihren Dienst jedoch fortsetzen. Insgesamt wurden vier Personen festgenommen: zwei 18-Jährige, ein 23-Jähriger und ein 31-Jähriger. Bei den Festgenommenen wurde im Polizeigewahrsam eine Blutentnahme durchgeführt, um den Einfluss von Alkohol oder anderen Substanzen zu überprüfen.

Obwohl das Spiel selbst im Stadion friedlich verlief, eskalierte die Situation nach dem Schlusspfiff, als Polizeibeamte etwa 70 bis 80 Fans des SV Babelsberg zum U-Bahnhof Magdalenenstraße eskortierten. Dabei beschädigten die Fans einen Stromkasten, was die Polizei veranlasste, einzugreifen. Es kam zu physischen Auseinandersetzungen, bei denen die Fans die Beamten mit Schlägen und Fußtritten attackierten und sich der Festnahme widersetzten. Die Polizei hat nun Ermittlungen wegen Landfriedensbruchs, tätlichem Angriff auf Vollstreckungsbeamte, versuchter Körperverletzung und Beleidigung eingeleitet.

Forderungen nach verstärkten Maßnahmen

Die Vorfälle in Lichtenberg werfen Fragen nach der Sicherheit bei Fußballspielen auf, was sich auch in den aktuellen Diskussionen um die Polizei widerspiegelt. So kritisiert Arnold Plickert von der Gewerkschaft der Polizei, dass Verfahren gegen Gewalttäter häufig viel zu lange dauern. Wie [rp-online](https://rp-online.de/sport/fussball/bundesliga/polizei-fordert-wasserwerfer-und-traenengas-gegen-hooligans_aid-9511061) berichtete, dauern Anklagen gegen Fußballrowdies oft bis zu einem Dreivierteljahr, während die Polizei im Schnitt ein halbes Jahr für die Videoauswertung bei Krawallen benötigt.

Plickert fordert daher die Einführung spezieller Staatsanwälte, die an Spieltagen zur Verfügung stehen sollten. Anlass dieser Kritik sind kürzliche Vorfälle, wie eine Massenschlägerei in Köln, bei der wichtige rechtliche Schritte aufgrund unzureichender Ressourcen in der Justiz versäumt wurden. Zudem kündigte Ralf Jäger, Innenminister von Nordrhein-Westfalen, verstärkte Maßnahmen gegen Anführer von Krawallen an. Ein Ziel ist es, bundesweit zwischen 500 und 700 Rädelsführern ins Visier zu nehmen, um die Gewalt im Fußball zu reduzieren.