
Berlin beheimatet eine beeindruckende tierische Vielfalt mit über 50 Säugetier- und rund 180 Vogelarten. Diese Vielfalt wird durch die ausgedehnten Grünflächen und Gewässer der Stadt gefördert, die ideale Bedingungen für die Ansiedlung zahlreicher Tiere bieten. Eine besondere Beziehung zwischen Mensch und Tier hat Gaby Müller (50) aus Berlin entwickelt, die mit vier Waschbären zusammenlebt und sich als Vermittlerin zwischen Mensch und Waschbär sieht. Müller veranstaltet Erlebnistage für Berliner Stadtkinder mit ihrem Waschbären Molly, um das Bewusstsein für die Tiere zu stärken.
Weiterhin hat Johannes Weber (31) eine Bienenbox entwickelt, um auch in städtischen Gebieten Bienenschwärme zu halten, und bietet diese über seinen gemeinnützigen Verein Stadtbienen e.V. an. Tischler Martin aus Tegel interessiert sich ebenfalls für die Bienenhaltung und sucht nach einem Kunstschwarm. Klaus Roggel (71) nutzt moderne Technologien, um Mauersegler in Berlin anzusiedeln, darunter innovative Wandbeschallung. Zudem kümmert sich Birgit Lüdke (53) seit Jahren um mutterlose oder verletzte Eichhörnchen, aktuell um ein fünf Wochen altes Tier namens Lillifee. Nathalie Bunke (51) setzt sich mit ihrem Terrier Oskar für die Sicherheit von Wildtieren im Wald ein, hat jedoch Konflikte mit Hundebesitzern, die sich nicht an die Leinenpflicht halten.
Waschbären in Berlin
Waschbären, die ursprünglich aus Nordamerika stammen, haben sich auch in Europa verbreitet. Diese Tiere bevorzugen Laub- und Mischwälder nahe Gewässern. Aufgrund ihrer dämmerungs- und nachtaktiven Lebensweise verstecken sie sich tagsüber in schwer zugänglichen Verstecken, wie Baum- oder Erdhöhlen. In urbanen Gebieten nutzen sie verlassene Gebäude, Keller und Abwassersysteme als Quartier.
Der Waschbär hält während der Frostperiode oft Winterruhe in seinen Verstecken, lebt von seinen Fettreserven und wird bei milderen Temperaturen sofort wieder aktiv. In Europa begann die Verbreitung der Waschbären 1934, als vier Tiere am Edersee in Hessen ausgesetzt wurden. Weitere Auswilderungen folgten durch Bombentreffer am Ende des Zweiten Weltkriegs sowie durch unkontrollierte Fluchten von Pelztierfarmen. Die Population von Waschbären in Europa wird auf mehrere Hunderttausend geschätzt, was die erfolgreiche Ansiedlung unterstreicht. Laut [prisma.de](https://www.prisma.de/tv-programm/Wilde-Berliner,51221219) und [berlin.de](https://www.berlin.de/sen/uvk/natur-und-gruen/jagd-und-wildtiere/wildtiere-im-stadtgebiet/waschbaer/) ist der Waschbär ein mittlerweile fester Bestandteil der urbanen Fauna Berlins.