Mecklenburgische SeenplatteWissenschaft

Zukunft der Energie: Freiflächen-Photovoltaik im Amtsbereich Woldegk!

Im Amtsbereich Woldegk steht die Errichtung von Freiflächenphotovoltaikanlagen im Fokus einer aktuellen Studie, die von Stefanie Beithan und Bénédicte Gilbert vom Institut Bosch und Partner GmbH vorgestellt wurde. Diese Fallstudie wurde in Auftrag gegeben vom Amt für Raumordnung und Landesplanung Mecklenburgische Seenplatte und soll beantworten, wo im Amtsbereich Photovoltaikanlagen errichtet werden können. Das Ergebnis dieser Untersuchung folgt den zahlreichen Anfragen von Grundstückseigentümern zur Aufstellung von Photovoltaikanlagen in der Region.

Zu den Faktoren, die in die Planung einfließen, zählen unter anderem die Bodennutzung, Verkehrsanbindung, Naturschutz, FFH-Gebote, die Lage von Energieleitungen sowie Denkmalschutz und kommunale Belange. Das Projekt umfasst auch die umliegenden Gemeinden Feldberg, Burg Stargard und Nemerow. Im Rahmen der ersten Ergebnisse der Studie wurden jedoch keine spezifischen Flächen für die Photovoltaik in den betroffenen Gemeinden benannt.

Flächeneinteilung und Genehmigungsverfahren

Die Untersuchung nutzt ein Ausschlussverfahren mit fünf Kategorien, die auf Kartenmaterial farblich unterlegt sind: Kategorie 1 (GRÜN) umfasst geeignete Flächen, während Kategorie 5 (ROT) Flächen ausschließt. Etwa 300 Hektar im Amtsbereich Woldegk fallen in die Kategorie 1, was bedeutet, dass sie potenziell für die Nutzung geeignet sind. Die Studie hebt hervor, dass in Kublank, Voigtsdorf, Schönhausen und Groß Miltzow Eignungsflächen mit vereinfachtem Genehmigungsverfahren identifiziert wurden.

Das Projekt richtet sich primär an die Allgemeinheit und nicht an Projektentwickler. Die Fertigstellung der Fallstudie, die detaillierte Aussagen zu möglichen Flächen und Vorhaben im Bezug auf Freiflächenphotovoltaik ermöglichen soll, ist in den kommenden Wochen geplant. In einem finalen Exemplar werden dann auch die einzelnen Gemeinden und spezifische Flächen ausgewiesen.

Zusätzlich zu den aktuellen Entwicklungen in Woldegk bietet das Umweltbundesamt umfassende Informationen zu Photovoltaik-Freiflächenanlagen. Laut den Angaben hat der Flächenbedarf für Photovoltaik-Freiflächenanlagen in Deutschland seit 2006 signifikant abgenommen, und Ende 2021 waren ungefähr 32.000 Hektar solcher Anlagen installiert. Etwa 36 % dieser Flächen befinden sich auf Konversionsflächen, während 30 % auf Ackerflächen und 8 % auf Randstreifen an Verkehrswegen angesiedelt sind. Zudem wird im Rahmen des Erneuerbare-Energien-Gesetzes (EEG) ein Ausbauziel von 215 GW für Photovoltaik bis 2030 verfolgt, was einen zusätzlichen Flächenbedarf von rund 63.000 Hektar bedeutet.

Das Umweltbundesamt hebt die Vorteile von PV-Freiflächenanlagen hervor, darunter die Möglichkeit, die Biodiversität zu erhöhen, wenn diese auf artenarmen Flächen installiert werden. Die Studie wird als wesentlich erachtet, um eine umweltverträgliche Standortsteuerung für neue Anlagen zu gewährleisten und die Flächeninanspruchnahme durch Photovoltaik im Vergleich zu Bioenergie effizient zu gestalten.