SachsenSachsen-Anhalt

Fünf Jahre Corona: Warum Sachsen-Anhalt jetzt auf den Ernstfall vorbereitet sein muss!

Am 10. März 2025 jährt sich der erste bestätigte Coronafall in Sachsen-Anhalt zum fünften Mal. An diesem Tag vor fünf Jahren war Sachsen-Anhalt das letzte Bundesland ohne Infektionen, bis ein Mann aus Halle, der sich in Norditalien angesteckt hatte, positiv im Fieberzentrum getestet wurde. Noch am Abend des ersten Falls stieg die Zahl der Corona-Infektionen bereits auf acht. Die Gesundheitsämter informierten umgehend die Kontaktpersonen.

Für die Bevölkerung folgten weitreichende Maßnahmen: Es gab abgesagte Veranstaltungen, Schließungen von Kitas, Schulen sowie Geschäften und Gastronomiebetrieben. Die Bürger wurden aufgefordert, zu Hause zu bleiben, und es galten strenge Kontaktverbote, sogar über die Osterfeiertage hinweg. Die ersten Lockerungen erfolgten schließlich Ende April 2020. Besorgnis über die Vorbereitung Sachsen-Anhalts auf zukünftige Pandemien ist jedoch nach wie vor vorhanden.

Vorbereitung auf zukünftige Pandemien

Wie [radiosaw.de](https://www.radiosaw.de/artikel/sachsen-anhalt-vor-fuenf-jahren-erste-coronafaelle) berichtete, mangelte es bereits bei dem ersten Auftreten des Virus an Masken, Tests und Desinfektionsmitteln. Sachsen-Anhalt hatte bis dato keine Vorräte an Masken angelegt, obwohl dies im Koalitionsvertrag verankert ist. Angesichts eines milliardenschweren Corona-Sondervermögens zur Modernisierung von Krankenhäusern, Universitäten und Schulen gibt es Bedenken bezüglich der Pandemievorsorge im Land.

Eine kritische Analyse der Situation ergab weitere Probleme im Zusammenhang mit der Pandemievorsorge. [welt.de](https://www.welt.de/regionales/sachsen-anhalt/article255598964/Zwei-Milliarden-Sondervermoegen-aber-keine-Maskenvorraete.html) berichtete, dass Sachsen-Anhalt zwar über ein Sondervermögen in Höhe von zwei Milliarden Euro verfügt, jedoch keine Vorräte an FFP2-Masken vorhandenen sind. Im Jahr 2024 wurden die Lagerbestände an Masken und Testkits aufgelöst und entsprechende Verträge gekündigt. Während der ersten Corona-Pandemiewelle waren Masken, Desinfektionsmittel und Medikamente Mangelware. Bund und Land hatten damals große Mengen an Schutzausrüstung beschafft, die unter anderem an Schulen und Kitas verteilt wurden.

Im Koalitionsvertrag ist zudem der Aufbau einer Landesreserve an Katastrophenschutzmaterial vereinbart, die Zuständigkeit für die Pandemievorsorge liegt beim Ministerium für Arbeit, Soziales, Gesundheit und Gleichstellung. Ministerpräsident Reiner Haseloff verteidigte die Verwendung des Corona-Sondervermögens, während Kritiker, darunter Kristina Böhm, Vorsitzende des Bundesverbands der Ärztinnen und Ärzte des Öffentlichen Gesundheitsdienstes, Vorräte an medizinischem Material fordern.

Der Bruch der Ampel-Koalition in Berlin hat gesetzliche Vorhaben zur Pandemievorsorge verlangsamt, und die Diskussion um die Verantwortung zwischen verschiedenen Ministerien bleibt anhängig. Tobias Krull (CDU) und Rüdiger Erben (SPD) äußern sich kritisch zur Verantwortungsteilung, während weitere Stimmen wie Nicole Anger (Linke) und Konstantin Pott (FDP) auf die Notwendigkeit einer besseren Zusammenarbeit der Ministerien hinweisen.