Deutschland

Frauen im Werra-Meißner-Kreis kämpfen für bedrohte Cookinseln

Am 7. März 2025 fand der weltweit gefeierte Weltgebetstag der Frauen unter dem Motto „wunderbar geschaffen“ statt, der in diesem Jahr den Frauen auf den Cookinseln gewidmet war. Die Veranstaltung wurde von der Uengsteröder Weltgebetstags-Gruppe in einem Dorfgemeinschaftshaus in Uengsterode, einem Stadtteil von Großalmerode, organisiert und zog über 100 Teilnehmende an, darunter auch der Pfarrer Armin Scheerschmidt. Eine neunköpfige Gruppe unter der Leitung von Cindy Zoth, zu der u.a. Anna Magdalena Hanisch, Angelika Eigenbrodt, Gerlinde Gundlach, Mareike Halpape, Laura Range, Anne Scheerschmidt, Sabine Schilling und Hannah Schminke gehörten, happt eine musikalische Darbietung, die mit einem Lied und einer Sea Drum zur Schaffung einer tropischen Atmosphäre beitrug.

Die Cookinseln, über 16.000 Kilometer entfernt im Südpazifik gelegen, bestehen aus 15 Inseln, die eine Fläche von 236 Quadratkilometern einnehmen und etwa 20.000 Einwohner haben. Benannt nach dem Entdecker James Cook, sind diese Inseln durch verschiedene Bedrohungen wie Tiefseebergbau, ansteigendem Meeresspiegel, Überflutungen sowie Zyklonen gefährdet. Soziale Probleme wie häusliche und sexualisierte Gewalt sind verbreitet. Ein Rollenspiel während der Veranstaltung beleuchtete zudem die Unterdrückung der Maori-Kultur und Sprache während der Kolonialzeit.

Herausforderungen der Cookinseln

Während des Weltgebetstags wurde auf die Herausforderungen hingewiesen, denen die Frauen auf den Cookinseln gegenüberstehen, die eine prägnante Darstellung ihrer Lebensrealitäten boten. Laut einem Bericht von engagiert.de leisten die Cookinseln große Anstrengungen im Kampf gegen häusliche Gewalt und die Folgen des Klimawandels. Besonders besorgniserregend ist, dass über 25 % der Frauen zwischen 15 und 64 Jahren körperlich misshandelt wurden. Dabei haben 33 % der Frauen Gewalt durch einen Intimpartner erfahren, und 10 % wurden zum Geschlechtsverkehr gezwungen. Vorurteile und gesellschaftliche Stigmatisierung führen dazu, dass zwei Drittel der Frauen nie Hilfe bei Polizei oder Gesundheitszentren suchen.

Auf den Cookinseln ist die Bevölkerung seit Jahren einem Rückgang von 3,5 % pro Jahr ausgesetzt. Dies hat zur Abwanderung junger Menschen nach Neuseeland, Australien oder in die USA geführt, während über 50 % der Bevölkerung an krankhaftem Übergewicht leiden, was das Gesundheitssystem zusätzlich belastet. Trotz der Herausforderungen bleibt die kulturelle Identität der Cookinseln stark, wobei 78 % der Bevölkerung Cook-Maori sind und die Amtssprachen Englisch und Cook-Maori sind.

Zusätzlich zu diesen sozialen Herausforderungen wirkt sich der Klimawandel zunehmend auf die Lebensbedingungen aus. Die Wirtschaft der Cookinseln ist stark vom Tourismus abhängig, welcher durch zunehmende tropische Wirbelstürme, Hitze- und Dürreperioden bedroht wird. Ein Krisenzentrum für Frauen ist vorhanden, jedoch fehlt es an einem Frauenhaus, was die Situation weiter kompliziert.