
Die Gewerkschaft Verdi hat angekündigt, weitere Warnstreiks im öffentlichen Dienst in Brandenburg durchzuführen. Der Beginn dieser Streiks ist für Dienstag geplant und betrifft mehrere Kreis- und Stadtverwaltungen, darunter Uckermark und Barnim sowie Schwedt, Prenzlau, Eberswalde, Joachimsthal, Panketal, das Amt Britz-Chorin-Oderberg und das Wasserstraßen-Schifffahrtsamt Oder-Havel. Die Gewerkschaft hat zudem eine Kundgebung an der Stadtbrücke in Schwedt organisiert, um auf die anstehenden Tarifverhandlungen aufmerksam zu machen.
Die Streikaktionen sind für Mittwoch und Freitag in verschiedenen Ämtern und kommunalen Einrichtungen vorgesehen. Anlass für die Streiks sind die laufenden Tarifverhandlungen im öffentlichen Dienst, bei denen die Gewerkschaften eine Gehaltserhöhung von acht Prozent oder mindestens 350 Euro monatlich sowie höhere Zuschläge für belastende Tätigkeiten fordern. Die Arbeitgeberseite betrachtet diese Forderungen als nicht finanzierbar. Die dritte Verhandlungsrunde, in der eine Einigung angestrebt werden soll, findet vom 14. bis 16. März 2025 in Potsdam statt. In den vergangenen Wochen hatten bereits bundesweit mehrere Warnstreiks, auch in Kliniken, stattgefunden, wie der Tagesspiegel berichtete.
Aktuelle Lage der Tarifverhandlungen
Die TVöD-Tarifverhandlungen für den öffentlichen Dienst 2025 haben bereits begonnen. Laut Informationen von ö\.dienst news wird die nächste Verhandlungsrunde voraussichtlich im Januar 2025 stattfinden, während die Gewerkschaften im Herbst 2024 ihre Forderungen vorlegen werden. Aktuell sind etwa 2,3 Millionen Angestellte bei Bund und Kommunen betroffen, und der bestehende Tarifvertrag endet am 31. Dezember 2024. Der TVöD gilt als eine der größten tariflichen Vereinbarungen in Deutschland und betrifft bis zu 2,8 Millionen Menschen, die von einem möglichen Tarifabschluss profitieren würden.
Die erste Verhandlungsrunde fand am 24. Januar 2025 statt, ohne dass eine Einigung erzielt wurde. Auch die zweite Verhandlungsrunde am 17. und 18. Februar 2025 brachte keine Ergebnisse. Dennoch rief Verdi zum bundesweiten Warnstreik am 20. Februar 2025 auf. Die Gewerkschaften verlangen unter anderem eine Erhöhung der Ausbildungsvergütungen um 200 Euro monatlich sowie die Einführung eines „Meine-Zeit-Konto“, das den Beschäftigten mehr Flexibilität bei der Arbeitszeitgestaltung bieten soll. Die Laufzeit des neuen Tarifvertrags wird auf 12 Monate vorgeschlagen. Die Verhandlungen finden unter schwierigen wirtschaftlichen Bedingungen statt, insbesondere aufgrund eines hohen Personalmangels im öffentlichen Dienst.