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Pflege in Baden-Württemberg: Rekordanstieg bei Pflegebedürftigen!

Im Dezember 2023 erhielten in Baden-Württemberg insgesamt 624.831 Menschen Pflegeleistungen nach dem Pflegeversicherungsgesetz. Dies stellt einen signifikanten Anstieg von 84.430 Pflegebedürftigen oder 15,6 % im Vergleich zu Dezember 2021 dar, wie [statistik-bw.de](https://www.statistik-bw.de/Presse/Pressemitteilungen/2025062) berichtete.

Der Zuwachs der Pflegebedürftigen wurde hauptsächlich durch einen Anstieg von 20,0 % (58.095 Personen) bei Pflegegeldempfängern verursacht, die ausschließlich von Angehörigen betreut wurden. In dieser Gruppe sind insgesamt 349.254 Personen verzeichnet. Zudem stieg die Zahl der sonstigen Pflegebedürftigen um 25,1 % (16.047 Personen) auf 79.933. Diese Personen beziehen entweder Leistungen nach Landesrecht oder erhalten teilstationäre Pflege.

Anstieg der Versorgungsformen

Die Unterstützung durch ambulante Pflegedienste wuchs ebenfalls, und zwar um 9.193 Personen auf 102.736, was einem Anstieg von 9,8 % entspricht. Insgesamt wurden 531.923 Pflegebedürftige vorwiegend zu Hause versorgt, was einen Anstieg von 18,6 % (83.281 Personen) im Vergleich zu 2021 bedeutet. Im Gegensatz dazu stieg die Zahl der vollstationär in Pflegeheimen versorgten Personen nur um 1,3 % (1.149 Personen) auf 92.908.

Dem Bericht zufolge werden mittlerweile 85,1 % der Pflegebedürftigen vorwiegend zu Hause versorgt, im Vergleich zu 83,0 % im Dezember 2021. Im Dezember 2023 erhielten 5,6 % der 11,2 Millionen Einwohner in Baden-Württemberg Leistungen der Pflegekassen, was einen Anstieg von 0,7 Prozentpunkten im Vergleich zu 2021 darstellt.

Details zu den Pflegebedürftigen

Die Altersstruktur der Pflegebedürftigen zeigt, dass in der Altersgruppe unter 65 Jahren 1,5 % oder 136.695 Personen pflegebedürftig sind, während bei den über 65-Jährigen dieser Anteil 20,5 % (488.136 Personen) erreicht. Besonders auffällig ist, dass mehr als die Hälfte der Pflegebedürftigen (55,3 %) 80 Jahre oder älter sind, mit einem Pflegerisiko von 81,1 % bei den über 90-Jährigen.

Zusätzlich ist der Anstieg der Pflegebedürftigen teilweise auf den erweiterten Pflegebedürftigkeitsbegriff seit 2017 zurückzuführen. Auch die Anzahl der ambulanten Pflegedienste und stationären Pflegeheime wird verfolgt; die Zahl der ambulanten Dienste stieg um 2,8 % auf 1.297, während die stationären Pflegeheime um 2,3 % auf 2.059 zunahmen. Insgesamt gab es 3.356 Pflegeeinrichtungen in Baden-Württemberg, was einen Zuwachs von 81 Einrichtungen im Vergleich zu 2021 bedeutet.

Die Beschäftigtenzahlen in den Pflegeeinrichtungen nahmen ebenfalls zu: Die Zahl stieg um 3.668 (2,5 %) auf 149.274 Beschäftigte. Von diesen arbeiteten 72,2 % in stationären Pflegeeinrichtungen, was 107.760 Beschäftigten entspricht. 78.805 Mitarbeiter hatten einen Abschluss in einem pflegerischen Beruf oder einem nichtärztlichen Heilberuf, was 52,8 % der Beschäftigten ausmacht.

Eine interessante Entwicklung ist der Anstieg der Beschäftigten ohne Berufsabschluss, der um 18,6 % auf 25.178 Personen zunahm. Die Zahl der Auszubildenden und (Um-)Schüler/-innen sank hingegen um 1,3 % auf 9.818. Von den Beschäftigten arbeiteten 38.891 in Vollzeit (26,0 %), während 99.453 in Teilzeit oder geringfügig beschäftigt waren (66,6 %), wie auch die Informationen von [destatis.de](https://www.destatis.de/DE/Themen/Gesellschaft-Umwelt/Gesundheit/Pflege/_inhalt.html) bestätigen.