Erfurt

Kritik am Theater Erfurt: Mitarbeiter fordern echte Veränderung!

In Erfurt wird die Gleichstellungsbeauftragte Susette Schubert mit Vorwürfen konfrontiert, die in Zusammenhang mit ihrer persönlichen Beziehung zur Rechtsamtsleiterin stehen. Schubert steht für ein Interview nicht zur Verfügung, wie die Stadtsprecherin erklärte, die zudem betonte, dass die Türen der Gleichstellungsbeauftragten für alle Theaterbeschäftigten offen stehen. Die Vorwürfe werden als konstruiert angesehen, während Mitarbeitende des Theaters Erfurt ein erhebliches Misstrauen gegenüber dem neuen Oberbürgermeister Andreas Horn (CDU) äußern.

Diese Kritik an Schubert reflektiert ein größeres Problem, da zahlreiche Theatermitarbeiter desillusioniert über die Aufklärung des Theaterkandals sind. Im Auftrag der Stadtverwaltung wurden drei Gutachten erstellt, die jedoch weder der Öffentlichkeit noch den Theatermitarbeitern präsentiert wurden. Horn hatte im Wahlkampf eine „moralische Aufarbeitung“ des Skandals gefordert, hat jedoch bislang keine Aussprache am Theater initiiert.

Kritik an der Kontrollstruktur

Der Erfurter Werkausschuss, der als Kontrollgremium fungiert, wird ebenfalls kritisiert. Mitarbeitende sind der Meinung, dass dieser Ausschuss nicht in der Lage ist, das Theater ausreichend zu kontrollieren. Alle kommunalen Eigenbetriebe werden von denselben Stadträten beaufsichtigt, was als ineffektiv angesehen wird. Der Theaterbeigeordnete, der Teil des Werkausschusses ist, kontrolliert sich selbst, was als problematisch erachtet wird. Mitarbeitende fordern eine stärkere Einbindung in das Kontrollgremium.

Steffen Linnert, der neue Theaterbeigeordnete, sieht jedoch keinen Spielraum für Strukturveränderungen im Theater. Eine mögliche Umwandlung des Theaters in eine GmbH würde die Aufsicht verringern und ist somit nicht hilfreich, so Linnert. Er betont zudem, dass die Theaterbeschäftigten Wege nutzen sollten, um Fehlverhalten an die Stadt zu melden.

In einem anderen Kontext wurde Andreas Horn, der Beigeordnete für Sicherheit und Umwelt, in den Ausschuss für Recht und Verfassung des Deutschen Städtetags entsandt. Horn zeigt sich erfreut über diese Aufgabe und plant, sich im Ausschuss mit Themen wie der Kriminalprävention im städtischen Raum und den zunehmenden Übergriffen gegen Sicherheits- und Rettungskräfte zu beschäftigen. Der Ausschuss hat eine beratende Funktion und koordiniert die fachliche Arbeit der Kommunen in diesem Bereich, wie [erfurt.de](https://www.erfurt.de/ef/de/service/aktuelles/pm/2022/140214.html) berichtet.