
Ein Streit um ein Auto hat zu einer brutalen Schlägerei in Rinteln geführt, die nun rechtliche Konsequenzen nach sich zieht. Wie die Schaumburger Zeitung berichtet, hat das Landgericht Bückeburg in einem Berufungsprozess vier Jahre nach dem Vorfall die Urteile gegen zwei Männer aus dem Raum Rinteln bestätigt. Der 31-Jährige und der 42-Jährige wurden zu neun und zehn Monaten Freiheitsstrafe auf Bewährung verurteilt.
Im Rahmen des Prozesses wurde zudem entschieden, dass beide Angeklagten jeweils 1500 Euro an das Opfer, einen 44-Jährigen, zahlen müssen. Das Opfer erlitt bei dem Übergriff, der hinter einem Streit um ein Auto stand, zahlreiche Prellungen und musste zur Behandlung ins Krankenhaus, jedoch gab es glücklicherweise keine schwerwiegenden Verletzungen.
Hintergrund des Vorfalls
Der Streit entzündete sich an einem Auto, das die Ex-Partnerin des jüngeren Angeklagten nach der Trennung weggenommen hatte. Die Ex-Partnerin suchte die Arbeitsstelle des 31-Jährigen auf, begleitet von dem späteren Opfer, einem langjährigen Freund. Am Tag des Vorfalls erhielt das Opfer einen anonymen Anruf, der ihn aufforderte, die Wohnung zu verlassen. Diesem kam er nach und schickte eine Nachricht, in der er angab, Verbindungen zu Hells Angels oder einer arabischen Großfamilie zu haben.
Als das Opfer in der Bahnhofstraße auf die beiden Angeklagten traf, kam es zu einem Übergriff, bei dem mehrere Angreifer ihn schlugen und traten. Die Ex-Partnerin fuhr daraufhin mit ihren Kindern an einen sicheren Ort und rief die Polizei, während die Täter flüchteten. In der aktuellen Verhandlung beschränkten sich die Berufungen der Angeklagten auf die Rechtsfolgen, was eine mildernde Geständnisfunktion hatte, und so wurden die Bewährungsstrafen jeweils um einen Monat reduziert. Der 44-Jährige erschien nicht vor dem Landgericht, da er sich in Nordzypern aufhält und erkrankt ist.
Solche Vorfälle, die oft in körperlichen Auseinandersetzungen enden, sind auch bundesweit ein Thema. Laut Informationen von BG Anwalt werden jährlich tausende Strafverfahren wegen Körperverletzungsdelikten eingeleitet. Die strafrechtlichen Folgen reichen von Geldstrafen bis hin zu jahrelangen Freiheitsstrafen, abhängig von der Schwere der Tat. Körperliche Ausschreitungen, sowohl im öffentlichen als auch im privaten Bereich, sind nach wie vor ein ernstzunehmendes Problem.