
In Deutschland kommt es aktuell zu umfangreichen Warnstreiks in Kitas, Kliniken sowie an Flughäfen, während Tarifverhandlungen für Beschäftigte im öffentlichen Dienst von Bund und Kommunen in Potsdam stattfinden. Die Gespräche sollen an diesem Wochenende beginnen und sind zunächst für drei Tage angesetzt, eine Verlängerung bis Montag ist jedoch möglich. Vor dem Hintergrund drohender Eskalation warnt der Beamtenbund dbb vor einem möglichen Scheitern der Verhandlungen, die über Einkommen und Arbeitszeit von mehr als 2,5 Millionen Beschäftigten in verschiedenen Bereichen wie Verwaltung, Kitas, Nahverkehr und Pflegeeinrichtungen geführt werden.
Die Gewerkschaft Verdi fordert eine Tariferhöhung von 8% oder mindestens 350 Euro mehr pro Monat sowie mindestens drei zusätzliche freie Tage. Bislang haben die Arbeitgeber, vertreten durch den Bund und die Kommunen, kein Angebot vorgelegt und halten die Forderungen für zu teuer. Laut Schätzungen würden die Forderungen rund 15 Milliarden Euro kosten. Bei unzureichenden Verhandlungsergebnissen drohen nicht nur verschärfte Warnstreiks, sondern auch mögliche Schlichtungsverfahren. Der DBB-Verhandlungsführer Volker Geyer betont die Notwendigkeit von Investitionen in die Zukunft des Staates. Darüber hinaus weist DGB-Vorsitzende Elke Hannack auf einen alarmierenden Personalmangel in der öffentlichen Verwaltung hin. Eine Umfrage ergab, dass 53% der Beschäftigten im öffentlichen Dienst stark von diesem Mangel betroffen sind.
Verhandlungen stecken fest
Wie Staatsanzeiger.de berichtete, sind die Tarifverhandlungen für die Beschäftigten von Bund und Kommunen festgefahren, da die Arbeitgeber kein Angebot vorgelegt haben. Die Gewerkschaften kritisieren diese Blockadehaltung und kündigen flächendeckende Warnstreiks an. Verdi verlangt für 2025 ebenfalls eine Erhöhung der Ausbildungsvergütungen und Praktikantenentgelte um 200 Euro sowie höhere Zuschläge für belastende Tätigkeiten. Zudem soll das Tarifergebnis auch für Beamte, Richter, Soldaten und Versorgungsempfänger gelten.
In den vergangenen Tagen kam es bereits zu mehreren regionalen Streiktagen. So nahmen am 11. März 2025 etwa 6.400 Beschäftigte an Warnstreiks in verschiedenen Städten teil, gefolgt von über 20.000 Beschäftigten in Baden-Württemberg in der gleichen Woche. Flüge an den Flughäfen Stuttgart und Karlsruhe fielen aufgrund der Warnstreiks aus. Verdi plant, die Warnstreiks auf den Flughafen Stuttgart auszuweiten und kündigte eine ganztägige Arbeitsniederlegung an, um Druck auf die Arbeitgeber auszuüben. In der kommenden Woche sind weitere Streiks für den 14. und 15. März, die dritte Verhandlungsrunde, angesetzt.