
Das Klinikum Hersfeld-Rotenburg sieht sich mit einer ernsten finanziellen Lage konfrontiert. Katja Bittner, die seit Mitte Januar 2025 als neue Geschäftsführerin fungiert, steht vor der Herausforderung, das Defizit des Kreiskonzerns zu reduzieren und die wirtschaftliche Stabilität innerhalb von neun Monaten sicherzustellen. In diesem Zusammenhang wird die Zusammenlegung von zwei Intensivstationen angestrebt, die Einsparungen von rund drei Millionen Euro bringen könnte. Bittner betont die Notwendigkeit, die wirtschaftliche Situation „sehr schnell und sehr klar“ zu verbessern.
Bittner plant, in Zusammenarbeit mit dem Betriebsrat bis Ende März 2025 einen umfassenden Maßnahmenkatalog zu erstellen. Dieser Katalog wird nicht nur die notwendigen Veränderungen skizzieren, sondern auch Prognosen zur künftigen Entwicklung des Klinikums enthalten. Personal- und Leistungsangebote werden als zentrale Stellschrauben für die angestrebten Verbesserungen identifiziert.
Zusätzliche Maßnahmen und Herausforderungen
Gemäß [hersfelder-zeitung.de](https://www.hersfelder-zeitung.de/lokales/rotenburg/2025-greifen-klinikum-hersfeld-rotenburg-auf-sparkurs-erste-massnahmen-sollen-bereits-93627713.html) sind weitere Abteilungen, darunter Orthopädie, Unfallchirurgie und Neurochirurgie, ebenfalls betroffen. Der Haushaltsentwurf des Klinikums sieht erneut ein Defizit von etwa 40 Millionen Euro vor, was die Situation weiter verkompliziert. Hohe Betriebskosten und kurzfristige Liquiditätskredite belasten den Kreishaushalt, während der Versuch, Finanzlücken durch Darlehen des Landes Hessen zu schließen, gescheitert ist.
Bittner plant, die personellen Ressourcen in den betroffenen Abteilungen zusammenzufassen und Insellösungen zu vermeiden. Ziel ist es, die medizinischen Angebote an einem Standort zu konzentrieren. Maßnahmen zur Prozessoptimierung sollen ebenfalls bis Ende März 2025 kommuniziert werden. Eine geplante Erweiterung in Bad Hersfeld könnte helfen, ein Drittel des aktuellen Defizits zu reduzieren. Bittner macht deutlich, dass eine nachhaltige Verbesserung der wirtschaftlichen Lage und die Zusammenarbeit mit dem Kreiskrankenhaus in Rotenburg von höchster Priorität sind.