Main-Spessart

Haushaltskrise in Marktheidenfeld: Stadt droht der finanzielle Kollaps!

In der Stadt Marktheidenfeld spricht der Stadtverwalter Hanakam von einer ernsthaften Lage, die die finanzielle Situation der Stadt betrifft. Ein zentraler Punkt ist der zu geringe Überschuss im Verwaltungshaushalt, was den laufenden Betrieb gefährdet. Hanakam äußerte die Notwendigkeit, alle Investitionen auf ihre Dringlichkeit hin zu überprüfen, wobei Pflichtaufgaben Vorrang haben sollten. Er forderte zur Erhöhung der Einnahmen und Verringerung der Ausgaben auf, da die Schuldenentwicklung als bedenklich gilt. Die Rechtsaufsicht bewertet die dauerhafte Leistungsfähigkeit der Stadt als kritisch. Hanakam warnte: „Das ist ein Schuss vor den Bug, es wird wirklich eng.“ Der SPD-Politiker Martin Harth betonte das Bewusstsein für die Haushaltssituation und die Notwendigkeit intensiverer Beratungen. Heinz Richter von Promar wies darauf hin, dass die missliche Situation hauptsächlich auf die hohe Kreisumlage zurückzuführen ist, welche die Stadt aufgrund ihrer Gewerbesteuereinnahmen von etwa 16,8 Millionen Euro im Jahr 2023 fast 13 Millionen Euro kosten wird, die an den Landkreis Main-Spessart zu überweisen sind, wie Main-Echo berichtete.

Im Gegensatz dazu präsentiert sich die Gemeinde Oberhaching in einer positiven finanziellen Situation. Kämmerer Paul Fröhlich stellte den Haushalt für 2025 in der Gemeinderatssitzung vor, der einstimmig verabschiedet wurde. Nach einer Kreditaufnahme von 8,1 Millionen Euro im Jahr 2024 wird die Gemeinde 2025 ohne Geldleihe auskommen. Zum 31. Dezember 2024 beträgt der Gesamthaushalt rund 101,7 Millionen Euro, während die Rücklagen 3,3 Millionen Euro betragen. Der Verwaltungshaushalt beläuft sich auf 74,5 Millionen Euro und der Vermögenshaushalt auf 27,2 Millionen Euro. 60 Prozent der Einnahmen im Verwaltungshaushalt stammen aus Steuereinnahmen. Die größten Einnahmequellen sind die Gewerbesteuer mit 36,3 Millionen Euro, die Lohn- und Einkommensteuer mit 15,8 Millionen Euro und die Grundsteuern A und B mit 1,8 Millionen Euro. Der Gewerbesteuerhebesatz bleibt unverändert bei 250 Prozent, während der Landesdurchschnitt bei 325 Prozent liegt. Die Grundsteuer A liegt 49 Prozentpunkte und die Grundsteuer B 40 Prozentpunkte unter dem Durchschnitt. Die Gewerbesteuereinnahmen sind seit drei Jahren stabil, die Einkommensteuer zeigt jedoch einen langsamen Anstieg. Die Kreisumlage hat seit 2023 die Marke von über 26 Millionen Euro jährlich überschritten, was eine Herausforderung darstellt. Die höchsten Ausgaben entfallen auf die Personalkosten von 18,2 Millionen Euro, davon 8 Millionen Euro für die Kinderbetreuung. Für 2028 ist eine Rücklagenzuführung von 4,8 Millionen Euro an den Vermögenshaushalt geplant. Geplante Kreditaufnahmen belaufen sich auf 27,8 Millionen Euro in 2026 und 9,7 Millionen Euro in 2027. Zu den Investitionen bis 2028 zählen der Bau einer neuen Kita (2,5 Millionen Euro), Wohnungen für Einheimische (9,8 Millionen Euro) und Ausgaben für die Gemeindewerke (11,7 Millionen Euro). Außerdem wird der Bau des Festlwirts am Bahnhof vorangetrieben. Die Verschuldung der Gemeinde beträgt 52,5 Millionen Euro, jedoch stehen gemeindeeigene Grundstücke dem gegenüber. Investitionen in Geothermie, Kitas und Schulen sind weitere Gründe für die Verschuldung. Handlungsspielräume sollen auch in 2026 beachtet werden, wie tz.de berichtete.