Main-Spessart

Haushaltskrise in Karlstadt: Defizit und Schulden bedrohen Zukunft!

In der kürzlich stattgefundenen Sitzung des Stadtrats von Karlstadt wurde eine entscheidende Aktualisierung des Haushaltsplans für das Jahr 2025 präsentiert. Wie die Main-Post berichtete, wird die Stadt in den kommenden Jahren mit finanziellen Herausforderungen konfrontiert, darunter ein negatives freies Finanzvolumen von 1,45 Millionen Euro für 2025 und 600.000 Euro für 2026. Um diesen Defiziten entgegenzuwirken, plant die Stadt, bis zum Jahr 2026 jeweils eine Million Euro an Krediten aufzunehmen, wovon ein Teil für den Neubau einer Wohnanlage am Stationsweg vorgesehen ist, wobei der Freistaat 45% der Gesamtkosten übernimmt.

Die Kassenkredite wurden zudem von 3 Millionen auf 5 Millionen Euro erhöht, was eine signifikante Anpassung in der Finanzstrategie der Stadt darstellt. In den Haushaltsplänen sind auch die Kosten für eine Teilzeitstelle eines Klimamanagers sowie Renovierungsarbeiten am Feuerwehrhaus in Stetten eingeplant. Außerdem ist die Umlage für den Schulverband Thüngen um 49.000 Euro und die Kreisumlage um 23.000 Euro gestiegen.

Finanzielle Prognosen und Investitionen

Für die Jahre 2025 bis 2028 prognostiziert die Stadt steigende Steuereinnahmen, die von 26,4 Millionen Euro in 2025 auf knapp 30 Millionen Euro in 2028 ansteigen sollen. Gleichzeitig wird jedoch ein Rückgang der Eigenkapitalquote von 94,5% auf 79,5% bis 2028 erwartet, sowie ein Anstieg der Schuldenaufnahme auf 2,23 Millionen Euro im Jahr 2028. Die Rücklagen sollen bis dahin auf die gesetzliche Mindestquote von 1% der jährlichen Ausgaben, etwa 400.000 Euro, sinken.

Die Investitionen werden in den kommenden Jahren ebenfalls hoch bleiben. Die Stadt plant Investitionsausgaben von knapp 17 Millionen Euro im Jahr 2025, 11,4 Millionen Euro in 2026, 9,6 Millionen Euro in 2027 und 10,6 Millionen Euro im Jahr 2028, was einer Investitionsquote von 94% entspricht. Diese finanziellen Rahmenbedingungen verdeutlichen die Herausforderungen, vor denen Karlstadt steht, und die Zielsetzung, bis 2027 wieder „über Wasser“ zu kommen, was die Stadtverwaltung zudem zur Anpassung ihrer Haushaltsstrategien zwingt.

Zusätzlich zu den Auswirkungen auf den städtischen Haushalt wurden auch mögliche Haushaltsrisiken identifiziert, die durch die wirtschaftliche Entwicklung in Deutschland und die steigenden Defizite öffentlicher Einrichtungen bedingt sind. Die Herausforderungen hinsichtlich der Personalkosten und die Hebesatzentwicklung der Kreisumlage wurden ebenfalls von der haushaltssteuerung.de thematisiert und verdeutlichen die Komplexität der Finanzplanungen auf kommunaler Ebene.