
Das US-Bildungsministerium hat Untersuchungen gegen etwa 50 Hochschulen eingeleitet. Diese Universitäten sollen gegen die Anordnung der Regierung verstoßen haben, ihre Programme im Bereich Diversitäts-, Gleichberechtigungs- und Inklusionsförderung (DEI) einzustellen. US-Präsident Donald Trump hatte im Januar per Dekret angeordnet, DEI-Programme zu beenden. Während einige Universitäten weiterhin Stipendien basierend auf Hautfarbe vergeben, sieht Bildungsministerin Linda McMahon dies als nicht akzeptabel an.
Zu den Hochschulen, die unter die Prüfung fallen, gehören renommierte Institutionen wie das Massachusetts Institute of Technology (MIT), die Yale University, die Duke University und die University of California Berkeley. Die DEI-Programme wurden seit den 1960er Jahren eingeführt, um Chancengleichheit für Menschen unterschiedlicher Herkunft, Geschlecht oder mit Behinderungen zu fördern, und sie wurden 2020 nach Forderungen nach mehr Gerechtigkeit ausgeweitet. Zudem gibt es zahlreiche Klagen gegen Trumps Dekret, während das Bundesberufungsgericht für den vierten Gerichtskreis eine einstweilige Verfügung gegen dieses Aufgehoben hat.
Einfluss auf Wissenschaft und Forschung
Die Entwicklungen haben auch Auswirkungen auf den Wissenschaftssektor. Wissenschaftsverlage befürchten eine Flaute, da Universitätsbibliotheken in den USA weniger neue Publikationen zu Themen wie Gender oder Rassismus erwerben. Besondere Sorgen bestehen, dass Mittelkürzungen die Anschaffung von Büchern zu diesen Themen beeinflussen könnten. Zudem haben Forschungsförderorganisationen wie die National Institutes of Health (NIH) begonnen, finanzielle Unterstützung für Projekte, die sich mit Transgender-Identitäten, Geschlechtergerechtigkeit und Klimawandel befassen, zu streichen.
In einem breiteren Kontext hat Trump seit seinem Amtsantritt zahlreiche Dekrete erlassen, die sich gegen die Förderung queerer Teilhabe und die Rechte von trans Menschen richten. Am ersten Tag im Amt hob er Dekrete von Joe Biden auf, die Diskriminierungsschutz bieten. Trump ordnete zudem an, nur noch zwei Geschlechter (männlich und weiblich) anzuerkennen, was die Option „X“ für Geschlecht ausschloss. DEI-Beauftragte der US-Bundesbehörden wurden in bezahlten Urlaub geschickt, und es wurde eine Anordnung zur Abschaffung dieser Stellen innerhalb von 60 Tagen gegeben, sofern dies gesetzlich möglich ist.
Zusätzlich haben mehrere US-Unternehmen wie Ford, Meta und McDonald’s ihre DEI-Programme eingestellt. Trump schloss trans Menschen aus dem Militär und dem Sport aus, indem er behauptete, trans Soldaten hätten geringere Fähigkeiten und seien „schädlich“ für die Armee. Des Weiteren wurde ein Verbot für trans Athletinnen erlassen, am Frauensport teilzunehmen, wobei Sanktionen bei Nichteinhaltung angedroht wurden. Trump bezeichnete geschlechtsangleichende Behandlungen bei Kindern und Jugendlichen als „chemische und chirurgische Verstümmelung“ und entzog darüber hinaus hierfür Bundesmittel. Eine Ankündigung eines Gesetzes sieht vor, Eltern und Kindern zu erlauben, Ärzte zu verklagen, die geschlechtsangleichende Operationen durchführen.
Für weitere Informationen zur Thematik haben zahlreiche Berichterstattungen stattgefunden, unter anderem auf Forschung und Lehre und Zeit Online.