
In einem erschütternden Vorfall, der ganz Nordmazedonien in Trauer stürzt, sind bei einem verheerenden Brand in einem Nachtclub in Kocani mindestens 59 Menschen ums Leben gekommen. Die Tragödie ereignete sich in der Nacht von Samstag auf Sonntag, als während eines Konzerts der Hip-Hop-Duo DNK Funken von Pyrotechnik das Dach des Pulse Clubs in Brand setzten. Die Nacht endete in einem Albtraum, als die Flammen um 3 Uhr morgens (02:00 GMT) ausbrachen und die Partygäste in Panik versetzten.
Die Bilder des Unglücks sind erschütternd: Über 155 Verletzte, viele davon in kritischem Zustand, und eine Nation, die um ihre verlorenen Söhne und Töchter trauert. Unter den Opfern ist auch Andrej Gjorgjieski, einer der Sänger von DNK, der sein Leben verlor, während sein Kollege Vladimir Blazev verletzt wurde. Die Welle der Trauer hat das kleine Balkanland erfasst, und die Flaggen wehen auf Halbmast.
Ermittlungen und Festnahmen
Die Behörden haben bereits 20 Personen festgenommen, darunter Regierungsbeamte und den Nachtclubmanager, während die Ermittlungen zu möglichen Sicherheitsmängeln und Korruption im Zusammenhang mit dem Club laufen. Berichten zufolge war der Club überfüllt und hatte die zulässige Kapazität weit überschritten, als das Feuer ausbrach. „Die Bedingungen im Nachtclub waren katastrophal. Es gab keine Notausgänge und viel zu wenige Feuerlöscher“, erklärte der Staatsanwalt Ljupco Kocevski.
Die Schockwellen des Unglücks sind bis in die Nachbarländer zu spüren. Griechenland, Bulgarien, Serbien und die Türkei haben bereits schwer verletzte Patienten zur Behandlung aufgenommen und medizinische Teams entsandt, um den Opfern zu helfen. Gesundheitsminister Arben Taravari äußerte die Hoffnung, dass alle Patienten stabil bleiben und positive Nachrichten aus den Krankenhäusern kommen.
Trauer und Wut in der Bevölkerung
In der Hauptstadt Skopje versammelten sich Hunderte von Menschen bei einer von Studenten organisierten Gedenkfeier, um den Opfern zu gedenken. Unter dem fröstelnden Regen legten die Trauernden Blumen nieder und zündeten Kerzen an. „Das ist kein Unfall, sondern Mord! Wir können nicht schweigen, egal wie viel Angst wir haben“, rief die 19-jährige Psychologiestudentin Angela Zumbakova in die Menge.
Die Wut über die Missstände im Land ist greifbar. „Wer ist verantwortlich für diese Katastrophe?“, fragt Sasa Djenic, eine Lehrerin, deren 15-jährige Tochter mit Verbrennungen aus dem Club entkam. Die Menschen in Kocani sind sich einig: Es muss Konsequenzen geben, und die korrupten Strukturen des Landes müssen zur Rechenschaft gezogen werden.
Die Regierung hat bereits eine umfassende dreitägige Inspektion aller Nachtclubs und Kabaretts im Land angeordnet, um sicherzustellen, dass solche Tragödien nicht wiederholt werden. Die ersten Ergebnisse der Inspektionen zeigen gravierende Sicherheitsmängel, die die Öffentlichkeit in Angst und Schrecken versetzen.
Die Trauer um die verlorenen Leben wird von einem tiefen Gefühl der Ungerechtigkeit begleitet. „Wir sind alle in Schock, und ich bin als Mutter und Präsidentin erschüttert“, sagte Präsidentin Gordana Davkova Siljanovska in einer Ansprache an die Nation. Die Menschen fordern Gerechtigkeit und eine gründliche Aufklärung der Umstände, die zu diesem verheerenden Brand geführt haben.