
Die finanzielle Lage der bayerischen Kliniken ist alarmierend. Laut der Bayerischen Krankenhausgesellschaft (BKG) sind acht von zehn Kliniken in Bayern defizitär. Für das Jahr 2025 erwarten 85 Prozent der Einrichtungen ein Defizit. Diese besorgniserregenden Zahlen wurden bei der Vorstellung des „Bayerischen Krankenhaustrends“ in München von BKG-Geschäftsführer Roland Engehausen präsentiert, der die Situation als dramatisch beschrieb.
Im Rahmen der Analyse stellte sich heraus, dass 80 Prozent aller bayerischen Krankenhäuser das Jahr 2023 mit einem finanziellen Defizit abschlossen. Diese Informationen stammen ebenfalls aus dem aktuellen bayerischen Krankenhaustrend, wie Merkur berichtete. Zwei Drittel der bayerischen Krankenhäuser nahmen an der Umfrage teil, wobei private Einrichtungen nur sporadisch beteiligt waren. Besonders stark betroffen sind Unikliniken sowie große gemeinnützige Krankenhäuser, die als Schwerpunkt- und Maximalversorger fungieren.
Gefahr eines Kliniksterbens
Die finanzielle Situation der genannten Kliniken ist so schlecht, dass ihre Zukunft stark gefährdet ist. Wie die BKG darlegte, schreiben 80 Prozent der gemeinnützigen Krankenhäuser rote Zahlen. Engehausen warnte davor, dass viele dieser Einrichtungen entweder in die Insolvenz gehen oder ihren Betrieb einstellen werden. Die aktuelle Situation erfordert schnelles Handeln und eine Reform des Gesundheitswesens.
Die Krankenhausreform, die von Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach im Jahr 2024 beschlossen wurde, sieht eine stärkere Spezialisierung der Kliniken sowie eine teilweise Abkehr von der Finanzierung über Fallpauschalen vor. Ziel dieser Reform ist es, die Behandlungsqualität zu verbessern und ein unkontrolliertes Krankenhaussterben zu verhindern. Laut der BKG sind jedoch nur zehn Prozent der bayerischen Krankenhäuser grundsätzlich gegen eine Reform, was auf ein Einvernehmen hindeutet, dass Änderungen notwendig sind.