
Dr. Kerstin Gretschko leitet seit Anfang März 2023 die Zentrale Notaufnahme (ZNA) des Cellitinnen-Krankenhauses Maria-Hilf (MHK) in Bergheim. Ihr Verantwortungsbereich umfasst alle relevanten medizinischen, organisatorischen und personellen Aufgaben der Notaufnahme. Diese Veränderungen wurden notwendig, um die Abläufe in der ZNA zu optimieren und das Krankenhaus neu aufzustellen, besonders nach der Schließung des Hubertusstifts in Bedburg Ende Januar 2023.
Diese Schließung führte zu einer drastischen Zunahme der Patientenzahlen im MHK. Bereits vor der Schließung stellten die Verantwortlichen einen Anstieg der Patienten in der Notaufnahme fest, die als „Ausnahmesituation“ bezeichnet wurde. Ronja Läufer vom MHK bestätigt, dass der Patientenzulauf in der ZNA weiterhin hoch ist. Unter Dr. Gretschko werden Maßnahmen zur Verbesserung der Situation erarbeitet, die allerdings Zeit in Anspruch nehmen werden. Ein zentrales Ziel ist, besser zu bestimmen, welche Patienten tatsächlich die Notaufnahme benötigen und welche in niedergelassenen Praxen behandelt werden sollten.
Schließung des St. Hubertus-Stifts
Das insolvente Krankenhaus St. Hubertus-Stift in Bedburg wird Ende Januar schließen, wie kma-online.de berichtete. Rund 160 Beschäftigte wurden in der zweiten Januarwoche über die Schließung informiert. Eine zunächst gefundene Sanierungslösung wurde durch die nordrhein-westfälische Krankenhausplanung beeinträchtigt. Im August 2024 hatten die Gläubiger einen sanierenden Insolvenzplan einstimmig angenommen, jedoch verschlechterten sich die Aussichten für eine stabile Fortführung des Krankenhauses seither erheblich.
Die neue Krankenhausplanung für Nordrhein-Westfalen, die Mitte Dezember 2024 veröffentlicht wurde, sieht vor, dass die Endoprothetik ab 2026 nicht mehr angeboten werden kann. Die finanzielle Situation des Krankenhauses ist angespannt, mit einem erheblichen Investitionsstau bei baulichen Anlagen und Medizintechnik. Zudem lag die Belegung im zweiten Halbjahr unter den Planungen. Das St. Hubertus-Stift bildet zusammen mit dem St. Katharinen-Hospital Frechen den Klinikverbund Erft (KVE). Im Februar 2024 wurde ein Insolvenzverfahren in Eigenverwaltung eingeleitet, da die absehbaren Verluste nicht tragbar gewesen wären.
Es wird jedoch versichert, dass die Gesundheitsversorgung in Bedburg und Umgebung nicht erheblich beeinträchtigt wird. Im Rhein-Erft-Kreis stehen in Frechen und Bergheim aufnahmebereite Krankenhäuser zur Verfügung. Für die betroffenen Mitarbeitenden gibt es gute Aussichten, aufgrund des Fachkräftemangels schnell eine Anschlussbeschäftigung zu finden. Derzeit laufen Gespräche mit politischen Vertretern über das künftige Vorgehen, insbesondere über den Erhalt einzelner Angebote, darunter der Erhalt eines Notarzt-Standorts in Bedburg.