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Bandidos-Rocker Peter B. frei! Gerichtsurteil sorgt für Aufregung in Kiel

Peter B. (51), ehemaliger NPD-Landeschef und Mitglied der Bandidos, hat den Gerichtssaal in Kiel als freier Mann verlassen. Laut einem Bericht von KN Online erhielt er eine zweijährige Freiheitsstrafe auf Bewährung. Vorsitzender Richter Stephan Worpenberg charakterisierte B. als eine „schillernde Figur“ mit einer kriminellen Vergangenheit. Derzeitig erwägt die Staatsanwaltschaft Kiel ein Rechtsmittel gegen das Urteil.

Im Zusammenhang mit dem Verfahren waren auch zwei Mitangeklagte (33 und 35 Jahre alt), die jeweils mit langjährigen Haftstrafen rechnen müssen. Das Gericht beschäftigte sich seit November mit zwölf Einbruchstaten, die sich in Altenholz, Kronshagen, Molfsee, Neumünster und Alt-Wittenbek ereigneten. Besonders gravierend war ein Einbruch in Kronshagen am 27. März 2022, bei dem eine Beute von 58.000 Euro geschätzt wurde.

Einbrüche und Polizeiaktionen

Peter B. war an zwei Einbrüchen in Kronshagen und Neumünster beteiligt, wobei er in einem Fall freigesprochen wurde. Während der Tat nutzte er einen Apple-Airtag, um die Einbruchsopfer auszuspionieren. Das Gericht betrachtete B. als Mittäter eines schweren Wohnungseinbruchsdiebstahls. Die gesamte Beute bleibt bis heute verschwunden, da die Täter angeben, sie versteckt zu haben. B. und seine Komplizen wurden kurze Zeit nach dem Einbruch in Kronshagen festgenommen.

Ein 33-jähriger Mitangeklagter erhielt fünf Jahre Haft für fünf Fälle von schwerem Einbruchsdiebstahl, während der 35-jährige Mitangeklagte aufgrund seiner Vorstrafen fünf Jahre und sechs Monate Haft erhielt. B.s geringe Tatbeteiligung, ein Geständnis und eine Zahlung von 10.000 Euro an die Opfer wurden zu seinen Gunsten gewertet. Seine letzte Vorstrafe liegt im Jahr 2010, und eine positive Sozialprognose wurde durch sein persönliches Umfeld unterstützt. Das Urteil ist jedoch noch nicht rechtskräftig, da die Staatsanwaltschaft eine Haftstrafe von drei Jahren und sechs Monaten gefordert hatte.

Die kriminellen Aktivitäten der Bandidos sind Teil eines größeren Kriminalitätsphänomens, das in Norddeutschland beobachtet wird. Laut Spiegel drängen die Bandidos nach der Hochburg der Hells Angels in der Region, was auf einen anhaltenden Rockerkrieg hindeutet.